Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Jede Stunde Eis wird gerne genommen
Warum der EV Ravensburg künftig auch in Wangen trainiert – Vorstand wiedergewählt
RAVENSBURG - Die größte Aufgabe für den EV Ravensburg ist seit Jahren die gleiche: Der Eishockeyverein braucht für seine Nachwuchsarbeit mehr Eiszeiten. Durch eine Verschiebung im Rahmenplan der CHG-Arena hat der EVR schon eine Verbesserung erzielt, nun blicken die Ravensburger auch erstmals ins Allgäu. Der Vorstand des Traditionsvereins bleibt derweil auch in den kommenden zwei Jahren derselbe.
In den vergangenen Jahren ging es bei den Mitgliederversammlungen des EVR durchaus mal hitziger zu. Bei der Sitzung am Donnerstagabend im Ermlandhof in Weingarten dagegen gab es quasi keine Kritikpunkte. Die Finanzen sind aber auch gut. Das vergangene Geschäftsjahr schloss der EVR mit einem leichten finanziellen Plus von rund 7000 Euro ab. „Wir mussten keinen Kredit in Anspruch nehmen“, freute sich der Vorsitzende Winfried Leiprecht. „Allerdings müssen wir schauen, ob und wie wir die leicht rückläufigen Mitgliederzahlen stoppen können.“
Ein großes Lob gab es für Stefan Miller und sein Team der Laufschule. Die hat das Ziel, schon die kleinsten Kinder ans Eislaufen zu gewöhnen – mit Erfolg. Rund 200 Kinder sind in der vergangenen Saison in der Laufschule gewesen. „Auch da stoßen wir wegen der Eiszeiten an Grenzen“, meinte Leiprecht.
Die Eiszeiten, das inzwischen fast schon gewohnte Problem des EVR. Nur wegen einer Änderung im Eiszeitenrahmenplan der CHG-Arena, wie die Eissporthalle seit der vergangenen Saison heißt, hat der Verein drei Sterne im Konzept des Deutschen Eishockey-Bundes bekommen (die SZ berichtete). Davon profitieren in Ravensburg vor allem die Mannschaften der U13 und U15. Dazu hat sich der EVR erstmals in seiner Geschichte Eiszeiten in Wangen gesichert. „Die Gelegenheit hat sich ergeben, weil sich die Eishockeyabteilung der MTG Wangen weitestgehend aufgelöst hat“, sagte Leiprecht. Die vier Stunden in Wangen werden dem EVR im DEB-Sternekonzept aber nicht angerechnet, weil es sich in Wangen um eine Freiluftanlage handelt. Nachwuchsförderung im Allgäu sei das Ziel, meinte Leiprecht. „Das probieren wir jetzt einfach mal.“
Dass die finanzielle Entwicklung zuletzt positiv war, lag natürlich auch am Erfolg der Ravensburg Towerstars in der Deutschen Eishockey-Liga 2. Je mehr Heimspiele der Profis, desto mehr Spenden für den Stammverein, so lautet vereinfacht die Formel. Doch auch die Towerstars haben von ihrer Meistersaison finanziell profitiert. Geschäftsführer Rainer Schan sprach am Donnerstag von einem Umsatz von „einer drei vorne, hinten kommen Millionen“. Die genaue Zahl wollte Schan nicht nennen. „Aber solch einen Umsatz hatten wir noch nie.“Erfolg macht eben sexy – nicht nur bei den Fans (in den Play-offs war jedes Heimspiel ausverkauft), sondern auch bei den Sponsoren. „Wir haben gar nicht so viele Flächen, wie wir derzeit Sponsorenanfragen haben“, meinte Schan lächelnd.
Die Zeiten beim EVR und bei den Towerstars sind derzeit eben nicht die schlechtesten.
Der Vorstand des EV Ravensburg: Winfried Leiprecht (Vorstand), Dieter Breuer (2. Vorstand), Cornelia Prätz (3. Vorstand), Michael Dietrich (Schriftführer), Stefan Miller, Michael Bense (beide Kassenprüfer), Mario Dibowski (Jugendleiter), Jana Lagoda (stellvertretende Jugendleiterin), Alex Delsor, Harald Retzer (beide Regionalliga), Tanja Missalek, Susann Rosek (beide Frauenmannschaft).