Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Des Soldaten neue Kleider
Manche Meldungen machen einem Sorgen: Ende August beispielsweise hieß es, dass sich die geplante Ausstattung der Bundeswehr mit neuen Kampfstiefeln wegen Lieferschwierigkeiten verzögert – bis ins Jahr 2022. Fast zeitgleich wurde gemeldet, dass es die Soldaten mit einem neuem Gegner zu tun bekommen: dem Borkenkäfer. Mehrere Bundesländer hatten die Bundeswehr um Hilfe bei der Bekämpfung der Insekten gebeten. „Die Krise in den Wäldern hat die Vorstufe zur Apokalypse erreicht, wir kriegen das alleine nicht mehr gemanagt“,
hieß es von der DickichtFront. Aber lässt sich die Borkenkäfer-Apokalypse barfuß aufhalten? Ohne Stiefel im Kampf gegen einen zahlenmäßig überlegenen Feind? Der im wahrsten Sinne durch die Finger schlüpft? Weitere Nachrichten aus dem Unterholz blieben aus, was über den Stand der Gefechte nichts Gutes vermuten lässt.
Dafür erreichte uns jetzt eine erfreuliche Meldung: Die Soldaten sollen nach den Vorstellungen eines CDU-Verteidigungsexperten neue Ausgehuniformen bekommen. Die Anzüge sollten „schick und schneidig“ sein, entworfen von deutschen Designern. Nun, Karl Lagerfeld hätte fingerlose Handschuhe in Camouflage geschneidert, aber auch ein Harald Glööckler wird gewiss pompöse Uniformen kreieren. Ungeklärt ist noch, ob es zu den Ausgehuniformen auch Schuhe gibt. Oder ob sich der Zwirn ab 2022 modemäßig mit den Kampfstiefeln kombinieren lässt. Als sicher gilt dagegen, dass jeder Bundeswehrsoldat nach Abschluss der Einkleidung, etwa ab 2040, auch eine Waffe erhält. Versprochen. (dg)
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