Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Stahlträger für neue Wangener Bahnbrücke kommen erst jetzt
An der Obere Argen gab es zeitliche Verzögerungen – Der Grund liegt aber räumlich weit entfernt
WANGEN (jps) - Die Anlieferung der 50 Tonnen schweren Stahlträger für den Neubau der Eisenbahnbrücke über die Obere Argen hat sich verzögert. Von der Bahn eigentlich für Anfang September avisiert, dürften die ersten der 30 bis 40 Meter langen Bauteile jetzt erst Ende dieser Woche in Wangen eintreffen.
Nach Angaben eines Bahnsprechers liegt die Verzögerung in Problemen des Herstellerunternehmens bei der Genehmigung der dafür nötigen Schwertransporte begründet. Für die Fahrt von der Produktionsstätte im sächsischen Zwickau nach Wangen brauche es bestimmte Zeitfenster. Diese öffnen sich aber bald. Nach Auskunft der Bahn ist die erste Stahlträgerlieferung für die Nacht zu Freitag vorgesehen. Bis zum 10. Oktober sollen die Transporte abgeschlossen sein.
Das dürfte direkt zum Schulstart zu Engpässen beim Parkraum am Schulzentrum führen: Entlang von Aumühle- und Kanalweg stehen bereits jetzt zahlreiche Hinweise, die wegen der zu erwartenden Schwertransporte auf ein ab Donnerstag, 22 Uhr, geltendes Parkverbot hinweisen.
Bei den Brückenarbeiten selbst folgt der allein schon aufwändigen Materialanlieferung der so genannte Einhub. Das heißt: Die Stahlträger werden auf die an der Argen bereits vorbereiteten Unterbauten gesetzt – ähnlich wie bei der zuschauerträchtigen Aktion in der Lindauer Straße Mitte August. Zuvor wird erneut ein großer Kran aufgebaut, mit rund 500 Tonnen ist er allerdings etwas „leichter“als das in der Lindauer Straße zum Einsatz gekommene Gerät.
Trotz der Verzögerungen bei der Anlieferung der Stahlträger sieht die Bahn ihre Zeitpläne für den Fortgang der Bauarbeiten an der Brücke über die Obere Argen allerdings nicht gefährdet. „Wir können das bequem machen“, sagt der Unternehmenssprecher mit Blick auf die parallele Bauweise der neuen Brücke zur bestehenden und den damit verbundenen geringeren Zeitdruck.
Erstere entsteht 13 Meter neben der bestehenden, die mit der (vorläufigen) Wiederinbetriebnahme der Allgäubahnstrecke am 6. Oktober erneut genutzt wird. Allerdings nur bis zum Beginn des kommenden Jahres: Dann wird die Linie erneut für mehrere Wochen gesperrt und der aus den Eisenbahngründerjahren stammende Altbau verschwindet. Das neue Bauwerk wird anschließend in einem aufwändigen Verfahren an dessen Stelle geschoben.
Die Bahn plant nach letzten Informationen von Mitte August mit Kosten in Höhe von zehn bis elf Millionen Euro. Die neue Eisenbahnbrücke über den Fluss wird, anders als ihre kleine „Schwester“über der Lindauer Straße zudem mit Lärmschutzwänden ausgerüstet.