Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Weberkarde steht im Mittelpunkt
In Baienfurt findet am Samstag wieder die Briefmarken-, Münzen und Ansichtskarten-Börse statt
BAIENFURT (sz) - Der Phila-Club Ravensburg-Weingarten veranstaltet am Samstag, 14. September, zusammen mit den Briefmarkenfreunden Baienfurt seine Börse von 8.30 bis 15 Uhr in der Baienfurter Gemeindehalle. Dabei geht es heuer laut Ankündigung um die „Weberkarde“und deren Versand. Der Eintritt ist frei.
Vor gut 200 Jahren wurden in Baienfurt die ersten Weberkarden angebaut. Diese waren für die Textilindustrie zum Aufrauhen der Tuche von großer Bedeutung, so die Pressemitteilung. So wurden allein im Jahr 1881 rund 30 Millionen Stück geerntet. Der Verkauf erfolgte überwiegend in das damalige Zentrum der Textilindustrie nach Sachsen. Ein Hauptumschlagplatz für die Ware war der Bahnhof Niederbiegen bei Baienfurt, da hier der Versand über die Südbahn möglich war. Die Gemeinde gelangte so zu Wohlstand und hat seit 1931 eine goldene Weberkarde in ihrem Gemeindewappen. Aufgrund des technischen Fortschritts fanden Karden jedoch immer weniger Verwendung, sodass sich der Anbau nicht mehr lohnte und in Baienfurt nach der Ernte 1918 eingestellt wurde. Zum Thema gibt es zwei Individualmarken und einen Sonderstempel sowie fünf verschiedene Schmuckumschläge, so die Veranstalter.
Wie in den Vorjahren ist die Deutsche Post mit ihrem Erlebnisteam Briefmarken anwesend. Versierte Vereinsmitglieder sind vor Ort, die Marken von Besuchern zu begutachten und deren Sammlungen schätzen können. Auch ein Verkauf der angebotenen Briefmarken ist möglich. Die Jugendgruppe hat einen Stand und richtet eine große Tombola aus. Eine Briefmarken-Werbeschau ergänzt die Veranstaltung, heißt es weiter in dem Schreiben.