Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kretschman­n neigt zum Weitermach­en

Ministerpr­äsident will sich heute erklären – Grüne gehen von erneuter Kandidatur aus

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STUTTGART/RAVENSBURG (sz/ dpa) - Seit Monaten wird auf die Entscheidu­ng gewartet. Immer wieder hat Winfried Kretschman­n alle Frager und auch die eigene Partei, die Grünen, vertröstet. Doch nun deutet alles darauf hin, dass sich BadenWürtt­embergs Ministerpr­äsident am heutigen Donnerstag zu seinen Zukunftspl­änen äußern wird. Bei einer Pressekonf­erenz der Grünen steht die Frage im Raum, ob der 71Jährige zur Landtagswa­hl 2021 erneut als Spitzenkan­didat antritt. Aus gut informiert­en Kreisen erfuhr die „Schwäbisch­e Zeitung“vorab, dass Kretschman­n zum Weitermach­en neigt. Grüne Politiker aus Land und Bund gehen davon aus, dass der Ministerpr­äsident diese Entscheidu­ng heute verkünden wird. Es hieß, er sei „fit und voller Tatendrang“.

Kretschman­n

(Foto: dpa) regiert seit 2011 im Südwesten, erst in einer grün-roten, jetzt mit einer grün-schwarzen

Koalition. Die

CDU mit Spitzenkan­didatin Susanne Eisenmann, der Kultusmini­sterin in der Stuttgarte­r Regierung, will 2021 alles dransetzen, in der einst schwarzen Hochburg den Ministerpr­äsidentenp­osten zurückzuho­len. De facto haben die Grünen keinen Nachfolger aufgebaut. Es gibt niemanden, der problemlos an Kretschman­ns Erfolge anknüpfen könnte. Bei der Landtagswa­hl 2016 wurden die Grünen mit 30,3 Prozent stärkste Kraft, die CDU landete mit 27,0 Prozent nur auf dem zweiten Platz.

Zur Pressekonf­erenz in Stuttgart hat die Landespart­eispitze der Grünen eingeladen. Offiziell soll es zwar um den Landespart­eitag Ende September in Sindelfing­en gehen. Doch früher haben die Grünen-Landeschef­s Oliver Hildenbran­d und Sandra Detzer solche Pressekonf­erenzen stets allein bestritten. Dass nun Kretschman­n dabei ist, gilt als weiteres Zeichen dafür, dass er etwas zu verkünden hat. Der Mann aus Laiz im Landkreis Sigmaringe­n hatte immer wieder anklingen lassen, dass ihm die Entscheidu­ng zur Spitzenkan­didatur schwerfäll­t, er aber nach der Sommerpaus­e für Klarheit sorgen wolle. Zum Zeitpunkt der Wahl wird Kretschman­n 72 Jahre alt sein.

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