Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Justizmini­ster diskutiere­n in Ulm über den Rechtsstaa­t

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ULM (sz) - Der Rechtsstaa­t ist die „Klammer, die Europa zusammenhä­lt“: Das hat der baden-württember­gische Justizmini­ster Guido Wolf bei einer internatio­nalen Konferenz mit Amtskolleg­en aus dem Donauraum betont. Zudem sei Rechtsstaa­tlichkeit ein Standort vorteil Europas, der für Wohlstand und Prosperitä­t sorgt, so der CDUPolitik­er.

Wolf hatte das zweitägige Treffen mit seinen Amtskolleg­en aus den Donau-Anrainerst­aaten in Ulm initiiert. Unter den Teilnehmer­n ist auchUn garns Justiz staatssekr­etär JanosBoka. Ungarn werden immer wieder Verstöße gegen rechtsstaa­tliche Prinzipien vorgeworfe­n. Politische und rechtliche Debatten sollten nicht vermischt werden, sagte Boka in Ulm. Die Frage der Zuwanderun­g sei beispielsw­eise eher eine politische Frage und keine Frage der Rechtsstaa­tlichkeit.

Auch der bayerische Justizmini­ster Georg Eisenreich (CSU) mahnte: „Wir müssen in Europa politische Debatten zulassen, ohne stets mit der Keule des Rechtsstaa­ts zu kommen.“Die Unabhängig­keit der Justiz und die Gesetzesbi­ndung der Verwaltung dürften aber nicht infrage gestellt werden. Auch für seinen baden-württember­gischen Kollegen Wolf galt: „Die Unabhängig­keit der Justiz muss außer Frage stehen.“

Mit Blick auf die mitteleuro­päischen Staaten sagte Wolf, es gebe zwar in Europa eine Diskussion darüber, „wie einig wir uns in unseren Auffassung­en über Rechtsstaa­tlichkeit, Unabhängig­keit der Justiz und vieles mehr in diesem Zusammenha­ng sind.“Die Gemeinsamk­eiten seien allerdings größer als die Unterschie­de.

Die Justizmini­sterkonfer­enz der Donauanrai­ner-Staaten wird an diesem Donnerstag fortgesetz­t.

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