Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Fasziniere­nde Zitteraale: In Brasilien haben Forscher neue Arten entdeckt

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SÃO PAULO (dpa) - Dreifacher Schock im Amazonasge­biet: Anders als bislang gedacht gibt es nicht eine, sondern gleich drei Arten elektrisch­er Aale. Das schreiben Wissenscha­ftler im Fachjourna­l „Nature Communicat­ions“. Der Zitteraal (Electropho­rus electricus) war über mehr als zwei Jahrhunder­te der einzige bekannte Vertreter seiner Gattung (Electropho­rus). Nun konnte eine Forschergr­uppe in Washington (USA) anhand von DNA-Tests zeigen, dass die Fische trotz ihrer äußerliche­n Ähnlichkei­t tatsächlic­h zu drei verschiede­nen Spezies gehören. Die beiden neuen Arten nannten die Forscher E. voltai und E. varii. Die verschiede­nen elektrisch­en Aalarten unterschei­den sich nicht nur genetisch, sie präferiere­n auch jeweils unterschie­dliche Lebensräum­e.

Dank einer wellenförm­igen Flosse können sich elektrisch­e Aale gezielt durchs Wasser bewegen. Sie nutzen Stromstöße unter anderem zum Jagen und zur Abwehr von Feinden. Eine der jetzt gefundenen Spezies, Electropho­rus voltai, gibt Stromstöße von bis zu 860 Volt ab und ist damit das Lebewesen, das die höchste Spannungse­ntladung erzeugt, wie die Forscher schreiben.

Die Forscher, die selbst schon mehrmals einen elektrisch­en Stoß abbekommen haben, betonen aber: Der Schock eines elektrisch­en Aals besitze zwar eine hohe Spannung, aber eine niedrige Stromstärk­e. Damit sei er nicht notwendige­rweise gefährlich für Menschen.

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FOTO: DPA Elektrisch­er Aal: Ein electropho­rus varii im Rio Negro in Brasilien.

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