Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Spatenstich für die Flurneuordnung in Ebenweiler
Nach Jahren intensiver Vorarbeit startet das Projekt – Land und Bund geben Zuschuss von gut 1,5 Millionen Euro
EBENWEILER - Ein strahlend schöner Spätsommermorgen lockte neben den offiziellen Gästen zahlreiche beteiligte Grundstückseigentümer und weitere Interessierte zum Spatenstich für Ebenweilers Flurneuordnungsverfahren.
Bürgermeister Tobias Brändle begrüßte zum Auftakt der Arbeiten Ministerialdirektorin Grit Puchan als Mitglied der Landesregierung, vom Landratsamt Peter Hilsenbeck als Projektleiter der Maßnahme, Walter Sieger, zuständig für Natur-, Landschaftsund Gewässerschutz, Manfred Franke, sowie Ralf Gläser und Alfred Birkenmaier von Ebenweilers Teilnehmergemeinschaft. Neben der Erschließung des neuen Baugebiets Rußäcker, der Erweiterung des Nahwärmenetzes der Bürgerenergie-Genossenschaft und der Winterung des Ebenweiler Sees, sei die nun nach Jahren intensiver Vorarbeit gestartete Flurneuordnung Ebenweilers größtes Vorhaben, führte Brändle aus. Auf insgesamt 644 Hektar besitzen 145 Eigentümer 1163 Flurstücke.
Ebenweilers vorbildliche Infrastruktur und sein Status als Bioenergiedorf haben die Bewilligung von gut 1,5 Millionen Euro an Zuschüssen von Land und Bund mitbestimmt – das sind rund zehn Prozent der in Baden-Württemberg 2019 verfügbaren Fördermittel. Von den Gesamtkosten in Höhe von ungefähr 1,9 Millionen Euro, verbleiben nach Abzug des weiteren Zuschusses in Höhe von 120 000 Euro von der Gemeinde noch 262 000 Euro zu Lasten der Eigentümer. Walter Sieger vom Landratsamt erinnerte sich der ursprünglichen Ziele der Flurbereinigungen, die überwiegend der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft dienten; nicht zuletzt angesichts von 300 bis 400 Landwirten, die jährlich allein in Baden-Württemberg ihre Betriebe aufgeben, strebe man heute neben der Verbesserung des Wegenetzes und damit verbundener Entlastung der Ortslagen, ökologische Aufwertung der Gemarkungen und den Erhalt von Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft an.
Mit dem Dank an die Grundstückseigentümer für ihre Bereitschaft, sich der Neuordnung anzuschließen, verband Sieger die Bitte an alle Bürger, die anstehenden Veränderungen heute und in Zukunft mit zu tragen. Im Auftrag der Gemeinde von „Froschkönig“Fritzsche beim Kiosk am Weiher mit Getränken und leckeren Häppchen verwöhnt, genossen die offizielle Gäste und Zuschauer bis weit in den Nachmittag schließlich die letzten wärmenden Sonnenstrahlen vor Ort.
Weitere Informationen erteilt das Landratsamt durch Peter Hilsenbeck unter Telefonnummer 0751/ 85 45 32 und durch Manfred Franke unter Telefonnummer 0751/85 45 27.