Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Wir verlieren einen wunderbaren Schatz
Zum Artikel „Zwischen Traum und Alptraum“( 11.9.):
So verständlich das Streben der Gemeinden in den hinteren Tälern der Alpen ist, über immer mehr Fremdenverkehr einen gut auskömmlichen Lebensunterhalt zu verdienen, so destruktiv sind auch die heutigen Formen von Tourismus.
Sie verwandeln eine einzigartige Ur- und Naturlandschaft in einen Spielplatz für Jugendliche und Erwachsene. Spielgeräte gigantischen Ausmaßes werden aufgebaut und die weitgehend unberührte hochalpine Landschaft zurechtgebügelt. Denn ein Spielplatz unterscheidet sich von unberührter Urlandschaft darin, dass sich die Verantwortung für die eigene Sicherheit und das ungetrübte (und seichte) Vergnügen vom Besucher auf den Betreiber des Spielplatzes verlagert.
Und das hat Folgen: Planieren, abzäunen, Warnschilder, gigantische Wegweiser, Fahrwege, Jausenstationen für Tausende Besucher inklusive der Erschließungsinfrastruktur, Speicherbecken, Beschneiungsanlagen und vielleicht auch noch eine Musikbeschallung … Totalverlust einer naturbelassenen hochalpinen Landschaft, sagt Benjamin Stern vom ÖAV – und mit naturbelassenen Landschaften verlieren wir einen über Jahrmillionen gewachsenen wunderbaren Schatz.
Tilmann Wolf, Scheidegg
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