Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Lidl lohnt sich
Gründer des Discounters führt Reichenranking weiter an – Zahl der Milliardäre steigt
BERLIN/HEILBRONN (dpa/sz) - Mit 41,5 Milliarden Euro ist der LidlGründer Dieter Schwarz weiterhin der reichste Mensch in Deutschland. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin „Bilanz“, das eine Liste mit den 1000 reichsten Deutschen aufgestellt hat. 41,5 Milliarden – das ist in etwa genau so viel wie im Jahr 2020 für den gesamten Verteidigungshaushalt vorgesehen ist.
Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Aldi-Nord-MiteigentümerFamilie von Theo Albrecht und Wolfgang Porsche mit einem Vermögen von jeweils 18 Milliarden Euro, wie das Magazin, das im Axel-Springer-Verlag erscheint, berichtet. Während bei Schwarz nur seine eigenen Vermögenswerte in die Schätzung einflossen, sind bei den Albrechts und Porsches auch die Familien berücksichtigt.
Grundlage der Erhebung sind eigene Recherchen in Dokumenten und bei Vermögensverwaltern, Finanzexperten und Ökonomen, bei Anwälten und Vertretern der Rangliste selbst. In die Bewertung fließen Aktienkapital, Kapitalanlagen, Immobilien, Kunstsammlungen und Familienstiftungen, aber auch Unternehmenswerte mit ein.
Schwarz wird mit dieser Auflistung deutlich reicher gerechnet, als in anderen Rankings. Das „Manager Magazin“beispielsweise schätzte sein Vermögen vor einem Jahr auf 25 Milliarden Euro, das US-Magazin „Forbes“geht von 17 Milliarden Euro aus. Das „Manager Magazin“kürte die BMW-Großaktionäre Susanne Klatten und Stefan Quandt, die bei „Bilanz“auf Platz fünf und sieben landen, mit einem geschätzten Vermögen von 34 Milliarden Euro zu den reichsten Deutschen. Lidl-Gründer Schwarz kam in der Aufstellung nur auf Platz drei. Was aber klar ist: Die Schwarz-Gruppe ist mit einem Umsatz von 104,3 Milliarden Euro immer noch das größte Familienunternehmen des Landes.
Zum sechsten Mal hat das Magazin die reichsten Deutschen und ihre Vermögen ermittelt. Insgesamt hat „Bilanz“259 Milliardenvermögen in Deutschland ermittelt, 31 mehr als in 2018 und damit so viele wie nie zuvor. Das gesamte Vermögen der 1000 reichsten Deutschen habe sich im Vorjahresvergleich um 3,33 Prozent auf 1,053 Billionen Euro erhöht und liege damit weiterhin über der Billionengrenze, die 2018 zum ersten Mal überschritten wurde. Rechne man die Vermögenswerte der 16 wohlhabendsten großen Familienverbünde in Höhe von 142,9 Milliarden Euro hinzu, verfügt die hiesige Vermögenselite insgesamt über fast 1,2 Billionen Euro.
Dieser Betrag entspricht laut Magazin mehr als einem Drittel des deutschen Bruttoinlandsprodukts, also des Gesamtwerts aller Güter und Dienste, die im vergangenen Jahr hergestellt beziehungsweise geleistet wurden. Im Vergleich der Bundesländer liege das meiste Vermögen dabei in Nordrhein-Westfalen, dahinter rangieren Bayern und Baden-Württemberg. Der Osten Deutschlands bleibt von finanziellem Vermögen dagegen weiterhin dünn besiedelt.