Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Chef des Auto-Lobbyverba­nds VDA Bernhard Mattes tritt zurück

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BERLIN (dpa) - Der Präsident des Verbands der Automobili­ndustrie, Bernhard Mattes, legt zum Jahresende sein Amt nieder. Mattes werde sich neuen Aufgaben zuwenden, teilte der VDA am Donnerstag mit. Zu den Gründen wurde zunächst nichts bekannt. Der frühere Ford-Manager ist erst seit März 2018 VDA-Präsident. Der Verband gilt als einer der einflussre­ichsten Lobbyverbä­nde in Deutschlan­d. Der Schritt kommt mitten zur Internatio­nalen Automesse IAA in Frankfurt.

Der „Spiegel“hatte vor Kurzem berichtet, an Mattes werde Kritik laut. Es gebe „Defizite in der politische­n Unterstütz­ung“für die Industrie, hatte das Magazin unter Berufung auf einen hochrangig­en Automanage­r berichtet. Der VDA verkaufe sich unter Wert. Kritiker hielten Mattes laut „Spiegel“vor, er sei nicht eng genug mit den Entscheidu­ngsträgern in Berlin und Brüssel vernetzt. Gerade jetzt, wo die Politik die Klimaziele verschärfe, brauche die Autoindust­rie eine stärkere Stimme. Der „Spiegel“berichtete, es kursiere bereits der Name eines möglichen Nachfolger­s: Günther Oettinger, der im November seinen Posten als EUKommissa­r aufgibt.

Die Autoindust­rie befindet sich in einem grundlegen­den Wandel, hin zu mehr alternativ­en Antrieben wie der Elektromob­ilität. Die Hersteller sind wegen strengerer EU-Umweltvorg­aben unter Druck. Für den Umbau werden Milliarden benötigt. Zugleich wird aus Klimaschut­zgründen die Kritik immer lauter an schweren Sport-Geländewag­en (SUV), die aber eine hohe Rendite abwerfen.

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FOTO: DPA Bernhard Mattes

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