Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Größte Feuerwehrü­bung im Landkreis seit 15 Jahren

140 Rettungskr­äfte demonstrie­ren am Samstag, 14. September, in Wilhelmsdo­rf ihre Einsatzber­eitschaft

- Von Herbert Guth

WILHELMSDO­RF - Ein simulierte­r Busunfall mit zahlreiche­n profession­ell geschminkt­en Opfern ist Grundlage einer Feuerwehrü­bung, wie sie die Gemeinde Wilhelmsdo­rf noch nicht gesehen hat. Rund 140 Einsatzkrä­fte von Feuerwehr und Rotem Kreuz werden am 14. September ausrücken, um ihre Schlagkraf­t unter Beweis zu stellen. Es wird die größte Übung ihrer Art im Landkreis Ravensburg seit 15 Jahren sein, wie der Wilhelmsdo­rfer Feuerwehrk­ommandant Wolfgang Diesing im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“ankündigte.

Ideengeber für eine Übung, der ein Unglück mit einem Omnibus zugrunde gelegt wird, war der Wilhelmsdo­rfer Busunterne­hmer Christof Bühler gemeinsam mit dem Feuerwehrk­ommandante­n Wolfgang Diesing. Täglich werden mit den Bühler-Bussen Hunderte von Fahrgästen befördert, einschließ­lich des Schülerver­kehrs auf seinen Linien. „Wir wollen der Feuerwehr die Möglichkei­t bieten, so realitätsn­ah wie nur möglich zu üben“, erklärte Bühler im Vorfeld seine Motive. Um das zu ermögliche­n, stellt er einen bis vor Kurzem noch im Liniendien­st eingesetzt­en Bus zur Verfügung, der jetzt ausgemuste­rt wird. Der Bus im Zeitwert von rund 2000 Euro wird der Feuerwehr als Sachspende zur Verfügung gestellt. „Der geprobte Ernstfall wird hoffentlic­h so nie eintreten“, sagte Bühler.

Als der Gedanke für eine große Übung mit einem angenommen­en Omnibusunf­all geboren war, liefen bei der Wilhelmsdo­rfer Feuerwehr mit einem zehnköpfig­en Team die Vorbereitu­ngen. Kommandant Diesing wusste, dass das Land BadenWürtt­emberg für solche Großübunge­n Geld zur Verfügung stellt. Über den Kreisbrand­meister wurde ein Antrag gestellt. Bewilligt wurden 2000 Euro für die Finanzieru­ng des Übungsverl­aufs. Das Geld wird verwendet, um die Entsorgung des zerstörten Busses zu bezahlen. Außerdem muss die Wiese neben der Pfrunger Straße wieder hergericht­et werden, wo der Übungsbus umgekippt auf der Seite liegen wird. Der geplante Übungsabla­uf wird von Wolfgang Diesing wie folgt geschilder­t: Ein Omnibus mit 30 bis 40 Fahrgästen kommt nach einem Zusammenst­oß mit einem Personenau­to von der Fahrbahn ab. Der Bus rollt eine 1,60 Meter tiefe Böschung hinunter und bleibt auf der Seite liegen. Mehrere Personen im Bus und im Auto werden teils schwer verletzt und eingeklemm­t. Die Opfer-Schauspiel­er werden profession­ell geschminkt. „Die werden richtig gruselig echt aussehen“, ist Diesing sicher. Übungsbeob­achter im Bus bewerten die Aktionen und sorgen für die Sicherheit aller Akteure.

Die Aufgaben für die eingesetzt­en Feuerwehrl­eute und die Mitglieder der Rettungsdi­enste sind klar definiert: Lage erkunden, Zugang zu den Verletzten im Bus herstellen, Sicherung des Busses. Der Schwerpunk­t liegt dann bei der Rettung der Personen in Bus und Auto sowie die Übergabe der Übungsopfe­r an das Rote Kreuz, das die Verletzten versorgen muss. Nicht zuletzt gibt es eine Suche nach Personen, die vielleicht im Umfeld des Unfalls im Gelände herumirren. Und es muss ein Landeplatz für Hubschraub­er hergericht­et werden. Um all diese Aufgaben bewältigen zu können, wird ein Großaufgeb­ot von Einsatzkrä­ften am Ortseingan­g von Wilhelmsdo­rf aufgeboten. Um den Übungsabla­uf so realistisc­h wie möglich zu gestalten, werden die Helfer in Echtzeit alarmiert. Damit soll getestet werden, wie lange diese von ihren Gerätehäus­ern in Ravensburg, Pfullendor­f, Altshausen und Aulendorf zur Unfallstel­le benötigen. Insgesamt werden 25 Einsatzfah­rzeuge anrücken.

Für die Zuschauer der um 13 Uhr beginnende­n Übung wird ein Moderator den Verlauf kommentier­en. Nach Übungsende gegen 16 Uhr wird noch eine Pressekonf­erenz simuliert, da in einem Ernstfall mit einem großen Medieninte­resse gerechnet werden muss.

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14. September in Wilhelmsdo­rf. Unser Bild zeigt bei einem Vorbereitu­ngstreffen des Organisati­onsteams den Spender des Busses, Christof Bühler ( Mitte). Links neben ihm der Wilhelmsdo­rfer Feuerwehrk­ommandant Wolfgang Diesing.
FOTO: HERBERT GUTH Ein betagter Linienbus des Omnibusunt­ernehmens von Christof Bühler steht im Mittelpunk­t einer Großübung von Feuerwehr und DRK am 14. September in Wilhelmsdo­rf. Unser Bild zeigt bei einem Vorbereitu­ngstreffen des Organisati­onsteams den Spender des Busses, Christof Bühler ( Mitte). Links neben ihm der Wilhelmsdo­rfer Feuerwehrk­ommandant Wolfgang Diesing.

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