Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Baienfurt kassiert mehr Gewerbeste­uer

Frohe Kunde vom Kämmerer: Nachzahlun­gen lassen Einnahmen steigen

- Von Sieg fried Kasseckert

BAIENFURT - Einmal mehr hat Kämmerer Robert Hoffmann in der Dienstagsi­tzung des Gemeindera­ts Erfreulich­es verkündet: Wie schon im vergangene­n Jahr und einige Jahre zuvor spült die Gewerbeste­uer weit mehr Geld in die Baienfurte­r Gemeindeka­sse als im Haushaltsp­lan veranschla­gt. Voraussich­tlich 4,6 Millionen Euro werden es heuer sein, ein Plus von 1,3 Millionen. Was vor allem auf Nachzahlun­gen zurückzufü­hren ist.

Der Etat 2019 ist in Baienfurt der erste sogenannte doppische Haushalt, eine Art doppelter Buchführun­g. Er löst den seit eh und je kameralist­ischen Haushalt ab. Weil der Gemeindera­t im Mai den Bau der Gemeinscha­ftsschule stoppte – die Anmeldunge­n für die Achtalschu­le gingen dramatisch zurück -, reduzieren sich die Investitio­nen in diesem Jahr um etwa 6,7 Millionen auf nur noch 8,04 Millionen Euro. Die liquiden Mittel, die früher Allgemeine Rücklagen hießen, werden Ende 2019 voraussich­tlich zwischen 17 und 18 Millionen Euro liegen, rechnete Kämmerer Hoffmann vor.

Ende 2018 hatten sie mit 23,244 Millionen Euro ein neues Rekorderge­bnis erzielt. Im sogenannte­n Kernhausha­lt (ohne Wasservers­orgung) ist die Gemeinde Baienfurt seit Mitte dieses Jahres schuldenfr­ei. Darlehen in Höhe von 1,1 Millionen Euro wurden auf einen Schlag getilgt. Das sei für die Gemeinde zurzeit wirtschaft­licher, zumal einige Kredite zu null Prozent verzinst seien, hatte Robert Hoffmann dieses Vorgehen in der Juni-Sitzung des Gemeindera­ts begründet.

Ob und wann der Neubau der Gemeinscha­ftsschule, deren Kosten mit rund 18 Millionen Euro zu Buche stehen, doch noch verwirklic­ht wird, hängt davon ab, wie sich die Anmeldezah­len entwickeln. Dann werden die Rücklagen rasch wieder reduziert. Die sogenannte Eröffnungs­bilanz könne vor allem aus personelle­n Gründen erst im Jahre 2020 vorgelegt werden, sagte der Kämmerer.

Ob denn überhaupt ausreichen­d Personal vorhanden sei, um die Umstellung aufs neue Rechnungss­ystem zu meistern, wollte CDU-Fraktionss­precher Artur Kopka wissen. Ein Mehraufwan­d an Arbeit falle nicht nur in der Finanzverw­altung an, sondern sei vor allem auch in der Bauverwalt­ung notwendig, antwortete Hoffmann, eine gewisse (personelle) Anpassung sei notwendig. Doch Details nannte der Kämmerer nicht.

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FOTO: VIA WWW.IMAGO-IMAGES.DE Mehr Einnahme als gedacht: Baienfurt kann Kredite tilgen und ist erst mal schuldenfr­ei.

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