Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Vom Abräumer zum Vollstrecker
Der Aufsteiger liegt in der Fußball-Verbandsliga auf Kurs – Kittel überragt in der Spitze
RAVENSBURG - Sieg gegen Hofherrnweiler, Sieg in Tübingen, Sieg gegen Wangen: Die vergangenen drei Spiele waren sehr erfolgreich für den TSV Berg. Und vor allem für einen Spieler. Arne Kittel schoss in diesen drei Partien sechs Tore für den Aufsteiger. Damit liegt Berg in der Fußball-Verbandsliga nach sieben Spieltagen auf Rang fünf. „Wir dürfen aber nicht in Euphorie verfallen“, warnt Kittel. Am Samstag um 15.30 Uhr geht es zum VfB Neckarrems.
Dass der 29-Jährige zum Toptorschützen des TSV aufsteigen würde, war bis zur Halbzeitpause gegen die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach nicht abzusehen. 0:0 stand es in Berg, als Trainer Oliver Ofentausek sein System umstellte. Gesucht wurde ein zweiter Stürmer. „Ich wurde ins Gespräch gebracht, und hab ja dann auch getroffen“, meint Kittel. Eigentlich war er bis dahin eher im defensiven Mittelfeld oder sogar in der Innenverteidigung der Berger zu Hause. „Ihn zeichnen seine Athletik, seine Läufe und seine Abschlüsse aus“, lobt Ofentausek seinen neuen Vollstrecker.
Mehr Optionen im Mittelfeld
In die Karten spielt dem Berger Trainer in dieser Saison natürlich auch das größere Angebot im Mittelfeld. Maschkour Gbadamassi und Marcel Fetscher, die vom FV Ravensburg kamen, können im defensiven Mittelfeld spielen. Zudem hat Kittel einfach das, was man im Sport gerne einen Lauf nennt. „In der Rückrunde der vergangenen Saison hatte ich ab und zu auch ein bisschen Pech vor dem Tor, dazu standen die Gegner oft tiefer als in der Verbandsliga“, sagt Kittel. „Jetzt ist es für mich etwas einfacher, aber es gehört natürlich auch ein bisschen Glück dazu.“
In Berg hätte dennoch niemand etwas dagegen, sollte der Lauf von Kittel anhalten. Etwa am Samstag beim VfB Neckarrems. Mit zwei Siegen und vier Niederlagen ist der VfB eher mäßig in die neue Saison gestartet. „Ich sage nichts über die Tabellensituation“, meint Ofentausek und verweist auf die Niederlage des Aufstiegsfavoriten FSV Hollenbach beim Aufsteiger TSV Heimerdingen (1:2). „Wir sind immer noch der Aufsteiger“, sagt Ofentausek. „Wir können nicht da hochfahren und meinen, leicht über den Gegner drüberrollen zu können.“
Allerdings wollen die Berger in der Verbandsliga weiter im vorderen Bereich mitspielen. Und daher weiß der Trainer: „Jetzt kommen die Spiele gegen Mannschaften hinter uns. Diese Spiele müssen wir gewinnen, wenn wir oben bleiben wollen.“Seinen Spielern bescheinigt Ofentausek derzeit eine gute Kondition. „Das ist gut für die weiteren Aufgaben“, meint Ofentausek.
Das Ziel der Berger ist ganz klar, die gute Serie auch in Neckarrems fortzusetzen. Etwas kurios ist laut Kittel der Verlauf der vergangenen Wochen. „Wir hatten am Anfang spielerisch eine gute Phase, haben da aber nicht gewonnen. Zuletzt haben wir eigentlich nicht das Niveau vom Beginn der Saison erreicht, waren dafür aber erfolgreich.“Da im Sport aber nun einmal die Siege zählen, ist klar, was die Berger präferieren. „Unser Trainer will immer, dass wir gut spielen“, sagt Kittel. „Die Art und Weise zählt für ihn fast mehr als die Resultate.“