Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
So sieht ein Syrer in seinen ersten Wochen die Stadt
RAVENSBURG (len) - Der Syrer Ahmed Bougha (27) lebt seit rund sieben Wochen in Ravensburg und zeigt mit einer kleinen Fotoausstellung im Museum Humpisquartier, wie er die Stadt sieht. Die Leiterin des Kunstmuseums, Ute Stuffer, hat mit ihm die Fotos aufgehängt (Foto oben rechts) und sagt: „Auch für die Ravensburger ist es interessant, Orte anzuschauen, wo man sonst achtlos vorbeiläuft.“Der neue Blick von Ahmed Bougha sei sehr passend zu dem Tag, an dem die Verleihung des baden-württembergischen Integrationspreises an die Stadt Ravensburg gefeiert wird: Am Samstag, 21. September, ist aus diesem Anlass der Eintritt in etliche Einrichtungen (HumpisMuseum, Kunstmuseum, Museum Ravensburger, Wirtschaftsmuseum, Eissporthalle) frei. Für die Ausstellung mit zwölf Bildern hat Ahmed Bougha unter anderem ein Foto von der Kuhweide auf dem Weg zur Weststadt und den Flappach-Bachlauf als Motiv ausgesucht. Die Idee für das Projekt hatte Sozialamtsleiter Stefan Goller-Martin. Er hat dem jungen Mann eine Digitalkamera gegeben. Ahmed Bougha hat bei seinen Spaziergängen und Radtouren durch die Stadt und die Region Landschaften, Straßenzüge oder den Himmel fotografiert und auf Englisch kurze Bildbeschreibungen dazugeschrieben, die ebenfalls zur Ausstellung gehören. Der junge Syrer ist mit einem Visum nach Ravensburg gekommen, weil seine Schwester schon in der Stadt lebt und arbeitet. Er will Deutsch lernen und dann eine Berufsausbildung anfangen.