Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mit VfB-Verstärkung in die neue Saison
Die TG Bad Waldsee muss in der Volleyball-Regionalliga zwei Leistungsträger ersetzen
BAD WALDSEE - Zwei erfahrene Spieler haben die TG Bad Waldsee verlassen, zwei neue mit Erfahrung in der 3. Liga sind dazugekommen. Die Volleyballer der TG fühlen sich bereit für die neue Saison in der Regionalliga. Der letztjährige Tabellenvierte würde seine Platzierung gerne verbessern, die Liga hält jedoch einige Unbekannten bereit.
Da wäre zum einen die Spielpraxis. In der Vorbereitung auf die neue Saison haben die Trainer Evi Müllerschön und Peer Auer entschieden, nur auf Training zu setzen. Testspiele gab es nicht. „Wir haben in den Vorjahren oft gegen den VfB Friedrichshafen II gespielt“, sagt Auer. Aber der VfB II ist aus der 3. Liga abgestiegen und nun Ligarivale der Bad Waldseer. „Dann kommt er als Testspielgegner nicht mehr infrage“, meint Auer. Um Spielpraxis gegen höherklassige Mannschaften zu sammeln, hätte die TG Richtung Stuttgart fahren müssen. Eine erste Einschätzung über die Stärke der Mannschaft bekommen Müllerschön und Auer daher erst am Samstag, wenn die TG um 19 Uhr in der Eugen-BolzHalle auf den SSC Karlsruhe II trifft. „Ich hoffe, da können wir positiv in die Saison starten“, sagt Auer.
Ein Aufsteiger als Favorit
Die Karlsruher sind den Bad Waldseern aus der vergangenen Saison bekannt – Auer stuft den SSC als Kandidat für die unteren Tabellenregionen ein. Karlsruhe hat bereits das erste Spiel hinter sich, zu Hause gab es eine 2:3-Niederlage gegen den VfL Sindelfingen. Einige andere Gegner sind für die Bad Waldseer dagegen schwer einzuschätzen. „Der VfB Friedrichshafen hatte nach dem Abstieg einige Abgänge zu verkraften. Mal schauen, wie stark sie sind“, meint Auer. „Der ASV Botnang hat sich sehr gut verstärkt, unter anderem mit einem ehemaligen Bundesligaspieler (Libero Hannes Elsäßer, die Red.).“Neben dem VfB musste auch der SV Fellbach II aus der 3. Liga runter. Nicht, weil der SVF sportlich nicht gut genug war, sondern weil die erste Mannschaft aus der 2. in die 3. Liga abstieg und Fellbach II daher zwangsabsteigen musste. Aufsteiger in der Regionalliga sind der USC Konstanz II und Botnang.
Die TG muss sich also an neue Mannschaften gewöhnen, kann aber auch ohne Testspiele auf eine eingespielte Truppe bauen. Fast der gesamte Kader ist zusammengeblieben. Die beiden bisherigen Stammspieler Pascal Eisele (Libero, Karriereende) und Jan Herkommer (Außenannahme, Kapitän, wird Bundesstützpunkttrainer im weiblichen Nachwuchsbereich in Stuttgart) werden der TG fehlen. „Das sind natürlich herbe Verluste“, gibt Auer zu. „Sie waren zehn Jahre lang Leistungsträger.“Neu dabei sind Jakob Elsässer (Außenannahme) und Marc Moosherr (Mittelblocker) vom VfB Friedrichshafen II. „Das sind gute Verstärkungen für uns, das hat man schon im Training gesehen“, sagt Auer. Elsässer hat bereits in der Jugend in Bad Waldsee gespielt. „Ich hoffe, er kann Jan Herkommer 1:1 ersetzen“, meint Auer.
Anders als am Ende der vergangenen Saison befürchtet kann Tim Knaus nun doch noch eine weitere Saison für die TG auflaufen. Der junge Akos Hardi soll Eisele auf der Liberoposition ersetzen. „Er bringt eine andere Spielstärke mit als Pascal Eisele“, sagt Evi Müllerschön. Jakob Büker, ebenfalls aus dem TG-Nachwuchs, gehört als zweiter Zuspieler neben Simon Scheerer zum festen Bestandteil der ersten Mannschaft.
„Die Liga ist ein Stück stärker geworden“, sagt Auer. „Wir müssen jede Begegnung mit neuer Spielfreude, nötiger taktischer Konsequenz und Respekt gegenüber dem Gegner angehen. Sofern uns das gelingt, sollte im Optimalfall eine ähnliche Platzierung wie im letzten Jahr gelingen.“Vielleicht springt aber auch mehr heraus. Dagegen würden sich die Bad Waldseer nicht wehren. „Die Mannschaft ist heiß, die Spieler haben Lust“, meint Auer. Am Samstag wird sich zeigen, wie gut die TG nach der rund sechswöchigen Vorbereitung tatsächlich ist.
Der Mannschaftskader der TG Bad Waldsee: Zuspiel: Simon Scheerer, Jakob Büker. – Diagonalangreifer: Pirmin Dewor, Axel Bloching. – Mittelblocker: Ralf Sauerbrey, Simon Bergmann, Marc Moosherr. – Außenannahme: Lucas Romer, Jakob Elsässer, Tim Knaus. – Libero: Akos Hardi.