Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Frag Lotte
Es gibt aktuell ein Lied, das heißt: „Auf das, was da noch kommt“. Und der Text beginnt in etwa so: „Es geht grad‘ erst los, ... will der größte Optimist sein, . . . nicht so viel plan'n“Und der Kehrvers lautet verkürzt: „Auf das, was da noch kommt, auf jedes Stolpern, jedes Scheitern, es bringt uns alles ein Stück weiter – zu uns.“Jetzt werden Sie sich natürlich fragen, warum ich dieses Lied bemühe, um das Possenspiel um den Gespinstmarkt, namens Demokratie, zu beschreiben.
Ganz einfach: Die Sängerin heißt Charlotte Rezbach alias Lotte. Und kommt aus Ravensburg. Und sie will uns zusammen mit Sänger Max Giesinger mit diesem Lied, das gerade auf allen Kanälen rauf- und runtergespielt wird, sagen: Die Zukunft kann gut werden, wenn man und frau und es es will. Obwohl nichts sicher ist.
Schon gar nicht, sollte der noch zu öffnende, reißende Stadtbach asbestverseucht sein. Oberdani müssen wir unbedingt seine Sofaecke gönnen. Ich fände die Lage beim Ein-Euro-Shop gut. Von dort kann er aufs sanierte Rathaus schauen und sich fragen, warum die Umgestaltung des Gespinstmarkts statt der angedachten drei Millionen nur zwei Millionen gekostet hat. Die 300 überdachten Fahrradständer werden nach Maria Weithmann benannt. Und das Wifo bekommt drei solarbetriebene Parkplätze. Sollte alles an irgendeiner Agendagruppe scheitern, müssen wir Stephan Sulke bemühen: „Na Lotte, was machen wir nu?“
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