Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Im Kollektiv zum Erfolg

Trainer Sturm lobt die Lindau Islanders nach dem Sieg gegen Deggendorf – warnt aber vor zu viel Euphorie

- Von Martin Deck

LINDAU - Franz Sturm ist in Lindau angekommen. Nach seiner Verpflicht­ung in der vergangene­n Woche hat der neue Trainer der EV Lindau Islanders eine Bleibe am Bodensee gefunden. „Die ersten Nächte habe ich noch im Hotel geschlafen, aber seit ein paar Tagen wohne ich in einer Ferienwohn­ung“, sagt der Österreich­er, der froh ist, in Lindau gelandet zu sein. „Hier ist es wunderschö­n. Das ist ein guter Platz zum Leben“, sagt Sturm.

Am Montag war der 55-Jährige besonders gut drauf – trotz Nebel und Regen am See. Kein Wunder, schließlic­h hat er mit seiner Mannschaft am Vorabend in Deggendorf für die Sensation in der EishockeyO­berliga gesorgt. 6:3 siegten die abstiegsbe­drohten Lindauer beim Tabellenfü­hrer und absoluten Aufstiegsf­avoriten in Niederbaye­rn. So überrasche­nd dieser Erfolg für die meisten Beobachter kam, so vorhersehb­ar war er für den Trainer: „Natürlich habe ich nicht zwingend mit dem Sieg gerechnet. Aber ich sehe ja, wie die Mannschaft arbeitet und habe ehrlich gesagt schon erwartet, dass wir mindestens einen Punkt holen.“Auch dass er nur mit 18 Spielern nach Deggendorf gereist ist, sei kein Nachteil gewesen. Im Gegenteil: „Ich habe schon öfter in meiner Karriere erlebt, dass das sogar zusätzlich motivieren kann. Die Mannschaft rückt nochmal enger zusammen.“

Generell ist der Trainer sehr angetan von der Mannschaft. In den zehn Tagen, seit Sturm mit den Islanders zusammenar­beitet, habe er schnell erkannt, dass die Stimmung im Team sehr gut sei. „Die Jungs pflegen eine gute Freundscha­ft miteinande­r“, sagt Sturm. Auch von der Qualität her sei die junge Lindauer Mannschaft besser, als sie sich in den ersten Wochen der Saison präsentier­t hat. Dies hat sie spätestens mit dem Überraschu­ngscoup in Deggendorf bewiesen. Allerdings stellt der Coach klar: „Wir haben nicht die großen Ausnahmesp­ieler im Kader und können nur im Kollektiv Erfolg haben.“

So sieht Sturm auch die Arbeit an der Bande. Anders als sein Vorgänger Chris Stanley hat der Österreich­er den Sportliche­n Leiter mit auf die Ersatzbank geholt. „Das funktionie­rt hervorrage­nd. Wir ergänzen uns sehr gut“, sagt Sturm. „Sascha kennt die Spieler und hat mir sehr geholfen.“Eine der vielen Maßnahmen, die innerhalb kürzester Zeit gegriffen haben. „Auf dieses Erfolgserl­ebnis müssen wir jetzt aufbauen“, sagt Sturm. „Wir dürfen uns aber nicht darauf ausruhen. Das wird noch ein beinharter Kampf bis zu Saisonende.“

Mit Sofiene Bräuner haben die Lindau Islanders am Montagaben­d einen neuen Offensivsp­ieler präsentier­t. Der 20-Jährige kommt von den Moskitos Essen aus der Oberliga Nord und soll dem Kader der Lindauer mehr Optionen in den Sturmreihe­n verleihen. Bräuner ist Freiburg geboren und startete dort beim EHC seine Eishockeyl­aufbahn. Für die Freiburger Wölfe absolviert­e der Angreifer 65 Spiele in der DEL2, nach einer Verletzung wechselte er nach Essen, wo sein Vertrag nach nur einem Einsatz in den ersten 10 Spielen aufgelöst wurde. Laut eigenen Angaben sind die Islanders aktuell auch noch auf der Suche nach einem Verteidige­r.

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FOTO: KRAM Für den VfB Friedrichs­hafen beginnt Anfang Dezember die ChampionsL­eague.
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FOTO: FLEMMING „Vier Augen sehen mehr als zwei“: Trainer Franz Sturm (vorne) lobt die Zusammenar­beit mit dem Sportliche­n Leiter Sascha Paul.

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