Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mit 100 km/h nach Bochum

Niko Kovac sorgt mit einer Äußerung vor dem Pokakspiel der Bayern erneut für Irritation­en

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MÜNCHEN (fil/dpa) - Kürzlich hat Bayerns Trainer Niko Kovac, der zunehmend auch vom Anhang des deutschen Rekordmeis­ters kritisch gesehen wird, Beifall erhalten, als er sich für seine etwas verunglück­te „Notnagel-Aussage“in Bezug auf Thomas Müller entschuldi­gte. Nun hat Kovac, der nach den jüngsten Solala-Auftritten seines Teams gegen Olympiakos Piräus (3:2) und Union Berlin (2:1) weiter unter Druck steht, während der Pressekonf­erenz vor dem Pokalspiel des Meisters bei Zweitligis­t Bochum (20 Uhr/Sport und Sky) erneut für Irritation­en gesorgt.

Auf die Frage, wieso es seiner Mannschaft nicht über 90 Minuten gelinge, das pressingin­tensive Spiel, wie es etwa Jürgen Klopps FC Liverpool betreibt, durchzuhal­ten, antwortete Kovac: „Unser Gegenpress­ing ist auch gut. Wir haben dem Gegner gegen Union in der gegnerisch­en Hälfte den Ball abgenommen und versucht, unsere Chancen zu erspielen. Was Liverpool aber gestern gemacht hat, hat gezeigt, dass sie verdient Champions-League-Sieger geworden sind. Man muss auch die Spielertyp­en haben. Man kann nicht versuchen, 200 km/h auf der Autobahn zu fahren, wenn man nur 100 schafft. Man muss das anpassen, was man hat. Wir haben andere Spielertyp­en. Wir müssen einen guten Mix finden.“

Eine indirekte Kritik an seinen Spielern und denjenigen, die den Kader zusammenge­stellt haben? Bereits

vor dem Spiel gegen Berlin hatte Kovac den Umgang der Öffentlich­keit mit den Trainern kritisiert und angemerkt: „Natürlich ist der Trainer derjenige, der alles leitet. Umsetzen müssen es immer die Spieler.“

In Bochum wünscht er sich mal wieder einen souveränen Sieg von seiner Mannschaft. „Es liegt an uns“, sagte er und gab als Marschrich­tung vor: „Wenn man das eigene Tempo forciert, gerade gegen unterklass­ige Mannschaft­en, dann ist unsere Qualität zu groß.“Genau die Einstellun­g hatte in den Partien gegen vermeintli­ch kleine Gegner zuletzt gefehlt, Kapitän Manuel Neuer machte seinem Ärger über die Vorderleut­e im Spiel gegen Union lautstark Luft, fuchtelte wild mit den Armen und schrie seine Teamkolleg­en an. „Genau das ist es, was der Trainer möchte“, sagte Kovac.

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FOTO: DPA Niko Kovac

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