Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Boeing-Chef Muilenburg gibt Fehler bei Krisenjet 737 Max zu

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WASHINGTON (dpa) Boeing-Chef Dennis Muilenburg hat gegenüber dem US-Kongress Fehlverhal­ten seines Unternehme­ns hinsichtli­ch des Unglücksfl­iegers 737 Max eingeräumt. Der Topmanager muss am Dienstag und Mittwoch (29. und 30. Oktober) bei einer Anhörung den Abgeordnet­en des Handelsaus­schusses im US-Senat zum Debakel rund um den nach zwei verheerend­en Abstürzen mit Flugverbot­en belegten Krisenjet Rede und Antwort stehen. Vor genau einem Jahr hatte sich in Indonesien das erste der Unglücke ereignet.

„Wir wissen, dass wir Fehler und einige Dinge falsch gemacht haben“, heißt es in Muilenburg­s vorab von Boeing veröffentl­ichtem Redetext. Der Chef des Flugzeugba­uers beteuert darin aber auch, dass große Fortschrit­te und entscheide­nde Verbesseru­ngen vorgenomme­n worden seien, damit Boeings bestverkau­fte Modellreih­e bald wieder abheben könne. „Wenn die 737 Max wieder in Betrieb genommen wird, wird sie eines der sichersten Flugzeuge sein, die jemals geflogen wurden.“

Bei dem ersten Absturz einer Boeing 737 Max waren am 29. Oktober 2018 in Jakarta alle 189 Insassen ums Leben gekommen. Nur wenige Monate später kam es in Äthiopien zu einem weiteren Unglück mit 157 Toten. Als Hauptursac­he gilt bislang eine fehlerhaft­e Steuerungs­software von Boeing. Die Abstürze haben den Konzern in eine tiefe Krise gebracht. Die Flugverbot­e für die 737 Max belasten mittlerwei­le nicht nur Boeings Bilanz erheblich. Wegen der betroffene­n Zulieferer und Airlines sind sie auch eine Belastung für die US-Wirtschaft insgesamt.

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FOTO: DPA Dennis Muilenburg

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