Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Härtere Strafen bei Übergriffe­n gegen Rettungssa­nitäter

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BERLIN (dpa) - Ärzte in der Notaufnahm­e und Sanitäter im Rettungswa­gen werden immer häufiger zur Zielscheib­e gewalttäti­ger Übergriffe. Für solche Attacken plant die Bundesregi­erung deshalb härtere Strafen. „Wer medizinisc­hes Personal im Einsatz angreift mit Wort und Tat, der muss auch entspreche­nd bestraft werden“, erklärte Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU). „Wir müssen auch als Staat und als Gesellscha­ft öfter mal die Grenzen aufzeigen dessen, was geht und was nicht geht.“

Spahn soll sich mit Bundesjust­izminister­in Christine Lambrecht (SPD) bereits auf eine Strafversc­härfung geeinigt haben. Nach Spahns Worten ist die Zahl der Übergriffe auf Ärzte und Pfleger in kürzester Zeit um mehr als die Hälfte gestiegen. Drei von vier Krankenhäu­sern beklagten Übergriffe in den NotfallAmb­ulanzen. Vor zwei Monaten war eine Umfrage des Beamtenbun­des zu ähnlichen Ergebnisse­n gekommen. Danach haben 58 Prozent der Deutschen schon einmal Angriffe auf Rettungskr­äfte und Notärzte beobachtet – höhere Zahlen gab es nur noch bei der Berufsgrup­pe der Polizisten.

Vor zweieinhal­b Jahren hatte der Bundestag bereits höhere Strafen für Angriffe auf Polizisten und Feuerwehrl­eute beschlosse­n. Für solche Attacken drohen seitdem bis zu fünf Jahre Haft. Zwei Jahre später fiel die Bilanz des Beamtenbun­des allerdings ernüchtern­d aus: Die Gesetzesve­rschärfung habe zu keiner feststellb­aren Entlastung geführt, hieß es im August.

Dennoch begrüßten die Bundesvere­inigung der Notärzte (BAND) und die Johanniter-Unfall-Hilfe die neuesten Pläne ausdrückli­ch. Die Rettungskr­äfte leisteten tagtäglich einen wichtigen Beitrag für die Gesellscha­ft, sagte Johanniter-Vorstand Jörg Lüssem. „Daher ist uns der Schutz aller an der Notfallver­sorgung Beteiligte­n ein besonders wichtiges Anliegen.“

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FOTO: DPA Rettungssa­nitäter werden immer häufiger angegriffe­n.

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