Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Festival im Freizeitpark
Beim Rolling Stone Park treten alte Helden wie The Specials und Bob Mould auf
RUST - Achterbahnfahren, Miss-Germany-Wahlen, ZDF Fernsehgarten: Der Europapark ist nicht unbedingt die erste Adresse, die einem einfällt, wenn es um Rockfestivals geht. Das ändert sich allerdings demnächst: Am Freitag, 8., und Samstag, 9. November, wird Deutschlands größter Freizeitpark zum Treffpunkt für Fans von handgemachter Musik mit Gitarren-Schlagseite. Nach der Premiere im vergangenen Jahr findet der Rolling Stone Park nun zum zweiten Mal in Rust statt. Das Indoor-Festival bringt 30 Bands auf vier Bühnen in den Europapark.
Während sich auf den großen Sommerfestivals beobachten lässt, dass Hip-Hop und Electro die Massen mobilisieren, geht der Rolling Stone Park einen anderen Weg. Mit The Specials haben die Veranstalter eine britische Ska- und Reggae-Legende als Headliner für den ersten Festivaltag verpflichtet. Die 1977 gegründete Band löste sich mehrfach auf und fand wieder zusammen. Jüngeren Fans dürfte sie aus „Shaun of the Dead“bekannt sein: In der skurrilen Zombiekomödie mit Sean Pegg ist der Hit „Ghost Town“zu hören und brachte den Sound einer neuen Generation von Fans näher, die von The Specials bislang nichts gehört hatten.
Im Februar 2019 veröffentlichten The Specials ein neues Album, das es auf Platz eins der UK-Charts schaffte. Beteiligt waren die Gründungsmitglieder Terry Hall, Lynval Golding und Horace Panter.
Mit Elbow hat eine weitere wichtige Band von der Insel den zweiten Headliner-Slot am Samstag inne. Guy Garvey und Co. haben sich seit ihrer Gründung 1990 mit Alben wie
„The Seldom Seen Kid“einen exzellenten Ruf erspielt und Auftritte im Vorprogramm von Größen wie U2 absolviert. Einen ihrer wichtigsten Auftritte hatten Elbow im Jahr 2012: Damals spielten sie zum Abschluss der Olympischen Spiele in London.
Mit Bob Mould ist ein Urgestein des Indierock an Bord. Der WahlBerliner hat mit Hüsker Dü und Sugar Musikgeschichte geschrieben und dieses Jahr mit „Sunshine Rock“seinem Solo-Oeuvre ein weiteres Highlight hinzugefügt.
Die musikalische Bandbreite des Festivals reicht vom deutschsprachigen Hamburger-Schule-Sound von Blumfeld über den souligen Rhythm and Blues von Nick Waterhouse und den folkigen Singer-Songwriter.Sound von Jessica Pratt bis hin zum Garagensound von Jon Spencer & The Hitmakers. Alte Bekannte wie Maximo Park finden sich ebenso im Lineup wie neue Hoffnungsträger wie Jungstötter.
Zum Rahmenprogramm gehört unter anderem eine Plattenbörse und ein Live-Podcast mit Micky Beisenherz und Oliver Polak. Und ein paar Fahrgeschäfte stehen den Festivalgängern ebenfalls zur Verfügung.
Mehr Infos und Karten gibt es unter