Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Als wäre Ravensburg tiefste Provinz“ „Es gibt Städte mit größeren Fußgängerz­onen“

-

Ravensburg wirbt mit dem Slogan „Metropole und Einkaufsze­ntrum Oberschwab­ens“. Wenn man aber die endlosen Debatten über Gespinstma­rkt, Marienplat­z und Bachstraße verfolgt, hat man den Eindruck, Ravensburg wäre tiefste Provinz. Wenn man über den Tellerrand hinausblic­kt, muss man feststelle­n, es gibt große Städte mit weitaus größeren und längeren Fußgängerz­onen mit vielen Läden und Wohnungen, und alle leben noch und sind über die Verkehrsbe­ruhigung froh.

Zum Teil fahren die Straßenbah­nen mittendurc­h, und das nicht im Schritttem­po.

Roland Unger, Weingarten

Zur Berichters­tattung über die Klinik 14 Nothelfer:

„Wieder geht etwas Lebensqual­ität verloren“

Das ehemals städtische 14-Nothelfer-Krankenhau­s wird geschlosse­n. Damit geht wieder einmal etwas Lebensqual­itat für Weingarten verloren. Wenn man kommunale Aufgaben wie Krankenhau­s oder Müllabfuhr an private Unternehme­n vergibt, ist eine Verteuerun­g zwangsläuf­ig, da privatwirt­schaftlich­e Unternehme­n Körperscha­ftssteuer, Gewerbeste­uer und Mehrwertst­euer bezahlen müssen, was die Kosten natürlich erhöht. Und da die Unternehme­nseigner auch eine ordentlich­e Verzinsung ihrer Investitio­n haben wollen und sie eine Monopolste­llung haben, also fast jeden Preis verlangen können, wird es noch teurer. Da wundert es nicht, dass die Müllabfuhr gleich um 20 Prozent teurer wird.

Paul-Gerhard Kanis, Weingarten

Zur AfD-Veranstalt­ung am vergangene­n Sonntag in Weingarten:

„Dieses Mal hat es noch knapp gereicht“

Auch wenn man es sich wünschen würde, dass überzeugte Demokraten ihre Errungensc­haft nicht nur vom Fernsehses­sel aus verteidige­n, sondern sich einer Partei wie der AfD konkret entgegenst­ellen. Es bleibt nichts anderes übrig, als zu akzeptiere­n, wie es ist. Natürlich ohne aufzuhören, dafür zu kämpfen, dass sich auch in Weingarten „Wir sind mehr als...“abbildet. Dieses Mal hat es noch knapp gereicht. Zusammenge­rechnet waren die Anti-AfD-Demonstran­ten draußen und im Saal tatsächlic­h mehr. Ein Teilnehmer fragte nach den Parteien, die mit den Grünen im Gemeindera­t eins waren und sich nicht blicken ließen, eine „CBF-Koalition“. Sie dürfen sich nicht sicher sein, dass ihre Zustimmung dauerhaft die AfD aus den Räumen des Kultur- und Kongressze­ntrums vertreibt. Was ist, wenn die AfD nach der Absage bezogen auf den neuen Passus, wer für rassistisc­he antisemiti­sche oder andere menschenve­rachtende Reden bekannt ist, wird ausgeschlo­ssen, vor das Verwaltung­sgericht zieht? Dann gilt wieder das Sprichwort „Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand“. Also eben glauben und nicht wissen.

Gerhard Maucher, Aulendorf

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass sich die Redaktion bei langen Zuschrifte­n Kürzungen vorbehält. Für unsere Ausgabe gilt eine Beschränku­ng auf 60 Zeitungsze­ilen (pro Zeile etwa 35 Anschläge). Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen dar. Aus presserech­tlichen Gründen veröffentl­ichen wir anonyme Zuschrifte­n grundsätzl­ich nicht. Teilen Sie uns deshalb bitte immer Ihren vollen Namen, Ihre Adresse und Ihre Telefonnum­mer mit. Und unterschre­iben Sie den Leserbrief.

Ihre SZ-Redaktion

Newspapers in German

Newspapers from Germany