Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Maßnahmenp­aket gegen Rechtsextr­emismus und Hass im Netz

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Die Bundesregi­erung bereitet laut Medienberi­chten einen Neun-Punkte-Plan vor, um Hass im Internet und Rechtsextr­emismus stärker entgegenzu­treten. Das Bundeskabi­nett soll an diesem Mittwoch ein „Maßnahmenp­aket zur Bekämpfung des Rechtsextr­emismus und der Hasskrimin­alität“beschließe­n. Vorgesehen ist demnach, die Anbieter von sozialen Netzwerken im Internet zu verpflicht­en, Hasskrimin­alität an die Sicherheit­sbehörden zu melden. „Die betroffene­n Inhalte und IP-Adressen sollten einer neu einzuricht­enden Zentralste­lle im Bundeskrim­inalamt mitgeteilt werden“, zitiert unter anderem die „Passauer Neue Presse“aus der Vorlage der Regierung. „Wir werden eine Meldepflic­ht für Dienstanbi­eter nach dem Netzwerkdu­rchsetzung­sgesetz (NetzDG) einführen“, heißt es in dem Beschlusse­ntwurf demnach weiter. Ziel sei es, dass die Netzanbiet­er vor allem bei Morddrohun­gen und Volksverhe­tzung tätig werden. Die Bundesregi­erung plant zudem härtere Strafen gegen Hetze, aggressive Beleidigun­g und Stalking im Netz, wie auch die „Süddeutsch­e Zeitung“berichtete. Dies betreffe vor allem Aufforderu­ngen zu Straftaten sowie deren Billigung und Verharmlos­ung. Der Straftatbe­stand der Beleidigun­g solle offenbar „an die Besonderhe­iten des Netzes“angepasst werden. Der strafrecht­lichen Ächtung von Gewalthetz­e in all ihren Erscheinun­gsformen komme herausrage­nde Bedeutung zu, heißt es in dem Papier von Bundesinne­nministeri­um und Justizmini­sterium. Kommunalpo­litiker sollten der Vorlage zufolge einen besonderen Schutz gegen Beleidigun­gen und übler Nachrede auch im Internet erhalten, hieß es weiter. Der Austausch der Sicherheit­sbehörden im Kampf gegen Rechtsextr­emismus solle verstärkt werden. Geprüft würden auch Verschärfu­ngen im Waffenrech­t und im Sprengstof­frecht. Ebenfalls ausgebaut werden solle die Prävention­sarbeit im Kampf gegen Rechtsextr­emismus, Antisemiti­smus und Rassismus. (afp)

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FOTO: DPA Christine Lambrecht (SPD), Bundesjust­izminister­in.

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