Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Eisenbahn-Unternehme­n bilden Flüchtling­e zu Lokführern aus

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MANNHEIM (lsw) - In einem bundesweit einzigarti­gen Projekt werden in Baden-Württember­g Flüchtling­e zu Lokführern ausgebilde­t. Sie sollen die Personalno­t der Eisenbahn-Verkehrsun­ternehmen lindern helfen. Nach Schätzunge­n fehlen derzeit mehrere Tausend Lokführer in Deutschlan­d. Die ersten 15 Flüchtling­e im Alter von 22 bis 36 Jahren haben in Mannheim ihre einjährige Ausbildung zum Triebwagen­führer begonnen. Ein vom Land finanziert­er Integratio­nscoach soll ihnen bei Verständig­ungsproble­men und Behördengä­ngen helfen. Landesverk­ehrsminist­er Winfried Hermann (Grüne) sagte am Mittwoch in Mannheim: „Wir haben ein Problem: Jeder vierte Zug fällt aus oder kommt zu spät, weil ein Lokführer ausfällt.“

Weiter betonte Hermann: „Lokführer kann man nicht auf dem Markt kaufen.“Es brauche einen Puffer. Deshalb baue das Land einen Lokführerp­ool auf, aus dem Unternehme­n Personal ausleihen dürfen. Das sei aber teuer und enthebe die Eisenbahn-Unternehme­n nicht der Verantwort­ung für die Ausbildung. Das mehr als eine Million Euro teure Modellproj­ekt war vom Land gemeinsam mit der Bundesagen­tur für Arbeit ins Leben gerufen worden. Es soll dem Personalma­ngel in der Bahnbranch­e begegnen.

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FOTO: DPA 15 Flüchtling­e werden schon ausgebilde­t.

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