Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Genozid-Beschluss verärgert Erdogan
Das US-Repräsentantenhaus hat den Völkermord an den Armeniern durch das Osmanische Reich anerkannt – und damit neue Spannungen zwischen den USA und der Türkei ausgelöst. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan reagierte am Mittwoch erbost: Der Beschluss sei die „größte Beleidigung unseres Volkes“. Der Schritt habe keinen Wert und werde von der Türkei nicht anerkannt. Die Türkei bestellte den USBotschafter ein, auch ein Treffen von Erdogan und US-Präsident Donald Trump steht womöglich auf der Kippe. Demokraten und Republikaner iverabschiedeten mit großer Mehrheit eine Resolution, in der es heißt, die USA würden den Völkermord an den Armeniern anerkennen und die Tötung von 1,5 Millionen Armeniern durch das Osmanische Reich verurteilen. 2016 hatte auch der Deutsche Bundestag die Massaker an den Armeniern als Völkermord eingestuft. (dpa)