Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Nectad Fetics zahlreiche Baustellen
Der SV Weingarten wartet sehnsüchtig auf ein Erfolgserlebnis
WEINGARTEN - Fußball-Landesligist SV Weingarten hat am Samstag (14.30 Uhr) den SV Ochsenhausen zu Gast. Nach drei zu Null verlorenen Spielen in Serie geht es für die Weingartener darum, endlich wieder ein Erfolgserlebnis zu landen.
Der SV Ochsenhausen kommt mit einer dicken Hypothek nach Weingarten. So optimal der Start mit 14 Punkten aus den ersten sechs Partien auch war, so verheerend war das zweite Drittel der Hinrunde: Aus den letzten sechs Spielen haben die Ochsenhausener gerade mal einen Punkt geholt. So ging’s von Platz zwei am sechsten Spieltag runter auf Rang zehn – mit nur noch einem Zähler Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz. Immerhin: Beim 2:4 am vergangenen Wochenende gegen den VfB Friedrichshafen war Ochsenhausen lange ebenbürtig – vor allem in der ersten Halbzeit (2:2) zeigte der SVO gegen den neuen Tabellenführer eine starke Leistung.
„Gegen Ochsenhausen ist für uns etwas zu holen“, ist sich Weingartens Trainer Nectad Fetic sicher. Mit Michael Wild werde dem SVO der zentrale Dreh- und Angelpunkt aufgrund seiner Gelb-Roten Karte aus der Partie gegen den VfB fehlen. Allerdings muss auch Fetic auf zentrale Spieler verzichten: Slavisa Dakovic und Florin Muresan sind am Samstag nicht da, Dumitru Muntean wird aufgrund seiner Roten Karte nach einer Tätlichkeit länger nicht auflaufen können. „Das ist ein Problem“, sagt
Fetic, wenn er auf die gehäufte Zahl der Platzverweise angesprochen wird. Der SVW hat nun schon vier Spiele in Unterzahl beendet, weil Leistungsträger (zweimal Muresan, einmal Bleile und jetzt Muntean), Gelb-Rot oder Rot kassiert haben. Natürlich werde das thematisiert, so Fetic, aber er müsse als Trainer auch auf die Eigenverantwortung seiner Kicker setzen können: „Das sind ja alles sehr erfahrene Spieler.“
Das Fehlen Bleiles war in Ostrach unmittelbar spürbar: „Die Jungs haben in Sachen Einstellung eine sehr gute Leistung gezeigt, aber ohne Martin fehlt vorne noch mehr die Durchschlagskraft.“Angesichts von nur neun Toren in elf Spielen und zuletzt drei Partien in Serie ohne Tor ist die Situation schon dramatisch. So reichte ein Patzer von Torwart Benjamin
Czogalla (Fetic: „Er ist jung, so etwas passiert.“), um eine Partie in Ostrach zu verlieren, in der eigentlich deutlich mehr drin gewesen wäre.
Hier wird die nächste Baustelle deutlich: Fetic hatte seine Nummer 1, Marius Suta, aus dem Kader gestrichen, weil der im Training einen vom Coach angesetzten Lauf einfach verweigert hatte. Nicht das erste Mal, dass der Keeper nicht so tut, wie der Trainer das gerne hätte: „Marius Suta ist sicher einer der besten, wenn nicht der beste Torwart in der Landesliga – und er ist immer noch Teil der Mannschaft, die Tür ist offen für ein Gespräch“, sagt Fetic, „Aber ich brauche einen Torwart, der auch im Training vollen Einsatz zeigt und nicht bloß versucht, jeden Ball mit dem Fuß abzuwehren.“