Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Wir können noch einiges erreichen“
Die Lindau Islanders wollen gegen Peiting und Füssen ihren Aufwärtstrend fortsetzen
LINDAU (lz) Die Verantwortlichen des EV Lindau konnten endlich einmal aufatmen. Noch wichtiger als der Überraschungssieg über den Tabellenführer Deggendorf am vergangenen Sonntag war die Erkenntnis, dass die Islanders in der Eishockey-Oberliga bestehen können. „Das Wochenende hat gezeigt, dass in dieser Liga im Grunde jeder jeden schlagen kann“, sagt EVL-Trainer Franz Sturm und meint damit nicht nur den Sieg seiner Mannschaft in Niederbayern, sondern auch den 4:2-Erfolg des Tabellenletzten Höchstadtbeim SC Riessersee.
Seit der neue Trainer da ist, ist bei den Lindauern ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen – nicht nur bei den Ergebnissen, sondern auch bei der Einstellung. „Mein Eindruck von der Mannschaft ist sehr positiv“, sagt der Österreicher nach zwei Wochen im Amt. „Wir haben eine gute Mischung aus jungen, hungrigen Spielern und Erfahrenen.“Zuletzt haben zudem auch die beiden kanadischen Kontigentspieler Brent Norris und Robert Chaumont aufsteigende Form gezeigt. „Wir können noch einiges erreichen“, ist Sturm überzeugt. Vorerst gelte es aber, das Minimalziel Platz zehn zu erreichen, also Platz zehn und damit das Ticket zur Meisterrunde und den vorzeitigen Klassenerhalt. Diesen haben derzeit die Blue Devils aus Weiden inne, punktgleich mit den Eisbären Regensburg. Trotz der aufsteigenden Form liegen die Lindauer noch vier Zähler hinter dem rettenden Ufer.
Islanders wollen sich für Niederlagen recherchieren
Nachdem exakt ein Drittel der Hauptrunde der Eishockey-Oberliga Süd absolviert ist, kommt es nun zu den ersten Aufeinandertreffen mit Mannschaften, gegen die die Islanders zu Saisonbeginn noch unterlegen waren. Zunächst empfängt der EV Lindau an Allerheiligen (Freitag) den EC Peiting. Die Oberbayern, die bis vor Kurzem auf Tabellenplatz zwei dem Spitzenreiter Deggendorf auf den Fersen waren, haben sich durch zwei Niederlagen gegen Riessersee (3:5) und die Selber
Wölfen (1:3) vorerst aus der Gruppe der Topteams verabschiedet und sind aktuell Tabellenfünfter. Die kleine Negativserie hängt auch mit den personellen Nöten zusammen: Neben dem Langzeitverletzten Brad Miller fehlten am vergangenen Wochenende mit Andreas Feuerecker und Ty Morris gleich drei Leistungsträger. Im ersten Aufeinandertreffen gleich zu Saisonbeginn kassierten die Islanders beim ECP eine klare 0:6-Klatsche. „Auch mit den Ausfällen hat Peiting richtig viel Qualität in der Mannschaft“, sagt der Sportliche Leiter der Islanders, Sascha Paul. Spielbeginn im Lindauer Eisstadion ist aufgrund des Feiertags bereits um 18 Uhr.
Zwei Tage später (Sonntag, ebenfalls 18 Uhr) treten die Islanders im Derby beim starken Aufsteiger EV Füssen an. Mit Blick auf das erste Aufeinandertreffen Ende September in Lindau, bei dem sich die Allgäuer bärenstark präsentierten und mit 5:2 die Punkte mitnahmen, kann aus EVLSicht das Motto nur Wiedergutmachung lauten. Trotz mehr als doppelt so vielen Strafzeiten entführte der EVF damals verdient die Punkte.
Was den bisherigen Saisonverlauf betrifft, können die Füssener zu Recht als die Überraschungsmannschaft der Oberliga Süd bezeichnet werden – abzulesen an den Siegen über Selb, Sonthofen, Memmingen und zuletzt, wie die Islanders, über den Tabellenführer aus Deggendorf. Dennoch ist Sascha Paul zuversichtlich, auch im Allgäu bestehen zu können: „Wir müssen einfach da weitermachen, wo wir in Deggendorf aufgehört haben.“