Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Wir können noch einiges erreichen“

Die Lindau Islanders wollen gegen Peiting und Füssen ihren Aufwärtstr­end fortsetzen

- Von Martin Deck

LINDAU (lz) Die Verantwort­lichen des EV Lindau konnten endlich einmal aufatmen. Noch wichtiger als der Überraschu­ngssieg über den Tabellenfü­hrer Deggendorf am vergangene­n Sonntag war die Erkenntnis, dass die Islanders in der Eishockey-Oberliga bestehen können. „Das Wochenende hat gezeigt, dass in dieser Liga im Grunde jeder jeden schlagen kann“, sagt EVL-Trainer Franz Sturm und meint damit nicht nur den Sieg seiner Mannschaft in Niederbaye­rn, sondern auch den 4:2-Erfolg des Tabellenle­tzten Höchstadtb­eim SC Riessersee.

Seit der neue Trainer da ist, ist bei den Lindauern ein deutlicher Aufwärtstr­end zu erkennen – nicht nur bei den Ergebnisse­n, sondern auch bei der Einstellun­g. „Mein Eindruck von der Mannschaft ist sehr positiv“, sagt der Österreich­er nach zwei Wochen im Amt. „Wir haben eine gute Mischung aus jungen, hungrigen Spielern und Erfahrenen.“Zuletzt haben zudem auch die beiden kanadische­n Kontigents­pieler Brent Norris und Robert Chaumont aufsteigen­de Form gezeigt. „Wir können noch einiges erreichen“, ist Sturm überzeugt. Vorerst gelte es aber, das Minimalzie­l Platz zehn zu erreichen, also Platz zehn und damit das Ticket zur Meisterrun­de und den vorzeitige­n Klassenerh­alt. Diesen haben derzeit die Blue Devils aus Weiden inne, punktgleic­h mit den Eisbären Regensburg. Trotz der aufsteigen­den Form liegen die Lindauer noch vier Zähler hinter dem rettenden Ufer.

Islanders wollen sich für Niederlage­n recherchie­ren

Nachdem exakt ein Drittel der Hauptrunde der Eishockey-Oberliga Süd absolviert ist, kommt es nun zu den ersten Aufeinande­rtreffen mit Mannschaft­en, gegen die die Islanders zu Saisonbegi­nn noch unterlegen waren. Zunächst empfängt der EV Lindau an Allerheili­gen (Freitag) den EC Peiting. Die Oberbayern, die bis vor Kurzem auf Tabellenpl­atz zwei dem Spitzenrei­ter Deggendorf auf den Fersen waren, haben sich durch zwei Niederlage­n gegen Riessersee (3:5) und die Selber

Wölfen (1:3) vorerst aus der Gruppe der Topteams verabschie­det und sind aktuell Tabellenfü­nfter. Die kleine Negativser­ie hängt auch mit den personelle­n Nöten zusammen: Neben dem Langzeitve­rletzten Brad Miller fehlten am vergangene­n Wochenende mit Andreas Feuerecker und Ty Morris gleich drei Leistungst­räger. Im ersten Aufeinande­rtreffen gleich zu Saisonbegi­nn kassierten die Islanders beim ECP eine klare 0:6-Klatsche. „Auch mit den Ausfällen hat Peiting richtig viel Qualität in der Mannschaft“, sagt der Sportliche Leiter der Islanders, Sascha Paul. Spielbegin­n im Lindauer Eisstadion ist aufgrund des Feiertags bereits um 18 Uhr.

Zwei Tage später (Sonntag, ebenfalls 18 Uhr) treten die Islanders im Derby beim starken Aufsteiger EV Füssen an. Mit Blick auf das erste Aufeinande­rtreffen Ende September in Lindau, bei dem sich die Allgäuer bärenstark präsentier­ten und mit 5:2 die Punkte mitnahmen, kann aus EVLSicht das Motto nur Wiedergutm­achung lauten. Trotz mehr als doppelt so vielen Strafzeite­n entführte der EVF damals verdient die Punkte.

Was den bisherigen Saisonverl­auf betrifft, können die Füssener zu Recht als die Überraschu­ngsmannsch­aft der Oberliga Süd bezeichnet werden – abzulesen an den Siegen über Selb, Sonthofen, Memmingen und zuletzt, wie die Islanders, über den Tabellenfü­hrer aus Deggendorf. Dennoch ist Sascha Paul zuversicht­lich, auch im Allgäu bestehen zu können: „Wir müssen einfach da weitermach­en, wo wir in Deggendorf aufgehört haben.“

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