Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Sieg für die Psyche

Ulm schlägt Lezion und sammelt Vertrauen

- Von Pit Meier

NEU-ULM - Für das Weiterkomm­en im Basketball-Eurocup kam dieser 103:89-Heimsieg von Ratiopharm Ulm gegen die israelisch­e Mannschaft Maccabi Rishon Lezion vor 3300 Zuschauern wahrschein­lich zu spät. Aber er war wichtig für die Stimmung im Umfeld und für die Psyche der Mannschaft, die zuvor wettbewerb­sübergreif­end sieben Spiele in Folge verloren hatte und auf die am Sonntag in der Bundesliga bei Alba Berlin wieder eine ganz schwere Aufgabe wartet.

Ein Spiel der Läufe

Besser als am Dienstag für die Ulmer kann eine Anfangspha­se eigentlich gar nicht laufen für eine Mannschaft. Nach gerade einmal zwei Minuten führte der Bundesligi­st mit 8:0 gegen die Israelis, wenig später holte sich deren Amerikaner Johnathan Williams sein schon drittes Foul ab. Die Ulmer nutzten die Verunsiche­rung des Gegners, Kilian Hayes besorgte sogar einen zweistelli­gen Vorsprung (14:4). Und dann war es plötzlich wieder wie abgeschnit­ten. Nach dem 16:5 leistete sich der Bundesligi­st eine zweieinhal­bminütige Auszeit, die Israelis bedankten sich mit einem 14:0-Lauf und lagen ihrerseits mit 19:16 vorn. Dass die Ulmer wieder in die Spur fanden, das war zuallerers­t der Verdienst von Zoran Dragic. Als der Slowene Mitte des zweiten Spielabsch­nitts beim Stand von 40:34 für seine Mannschaft erstmals auf der Bank Platz nahm, da gingen bereits 20 Zähler und damit die Hälfte aller Ulmer Punkte auf sein Konto.

In die große Pause ging Ulm mit einem 55:47-Vorsprung, dann folgte der nächste Hänger. Diesmal nutzten die Israelis den zu einer 12:0-Serie und wieder führten die Gäste. Aber neben Dragic spielte am Dienstag auch Derek

Willis groß auf, der schon im dritten Viertel sein Double-Double im Sack hatte. Am Ende waren es tolle 19 Punkte und 16 Rebounds für den Amerikaner mit indianisch­en Wurzeln. Die Ulmer berappelte­n sich wieder, drehten die Partie erneut und zogen ihrerseits durch einen Dreier von Andreas Obst plus Bonus-Freiwurf auf zehn Punkte weg (73:63). Ganz durch war das Ding damit zwar immer noch nicht, die Israelis kamen wieder auf drei Zähler ran (83:80). Aber der letzte und entscheide­nde Lauf gelang dann den Ulmern zum 91:80.

Merkwürdig­keit am Rande: Am Sonntag sollte Max Ugrai in den letzten Minuten noch mithelfen, das Spiel gegen Frankfurt zu drehen. Im Eurocup gegen die Israelis wurde er gar nicht eingesetzt. Beste Ulmer Werfer waren Dragic (33 Punkte), Willis (19), Hayes (15) und Jerrett (14).

 ?? FOTO: HORST HÖRGER ?? Bester Ulmer: Derek Willis glückte ein Double-Double.
FOTO: HORST HÖRGER Bester Ulmer: Derek Willis glückte ein Double-Double.

Newspapers in German

Newspapers from Germany