Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Nur Eltern fehlen auf der Bildungsme­sse

In der Oberschwab­enhalle gibt es noch bis Samstag viele Tipps und Informatio­nen

- Von Michaela Miller

RAVENSBURG - Wertvolle Informatio­nen und Kontakte zu den richtigen Leuten in den Betrieben und schulische­n Ausbildung­seinrichtu­ngen gibt es auf der Bildungsme­sse in Ravensburg­s Oberschwab­enhalle. Sie findet noch bis Samstag statt, der Eintritt ist kostenlos.

Ruben ist Gymnasiast der Oberstufe, 17 Jahre alt, und würde gern etwas mit Chemie machen, weil er dieses Fach fasziniere­nd findet. Was es für Möglichkei­ten gibt, diese Leidenscha­ft zum Beruf zu machen, will er auf der Bildungsme­sse herausfind­en. Nadine ist erst 14, sie weiß noch nicht, was sie beruflich machen möchte, findet die Messe aber trotzdem „total interessan­t“.

Die Besucher treffen auf eine Vielfalt an Personen, die ihnen mit Infos und Tipps weiterhelf­en möchten. Auszubilde­nde im dritten Lehrjahr erzählen von ihren Erfahrunge­n. Beim Stand der Oberschwab­enklinik (OSK) darf man sich im Vernähen von Wunden ausprobier­en. Dafür braucht man geschickte Hände. Ein Stück weiter: Ausbilder Joachim Sigg von der Justizvoll­zugsanstal­t (JVA) Ravensburg nennt die wichtigste Voraussetz­ung für seinen Beruf: „Man muss mit Menschen

umgehen können – und auch wollen!“Patrick, Enes und Georg von der zehnten Klasse der Gemeinscha­ftsschule in Leutkirch lassen sich von den Beamten der JVA nicht nur über den Beruf informiere­n. Sie bewundern auch das Sammelsuri­um an beschlagna­hmten Waffen, die ausgestell­t sind.

Die Messe ist am Donnerstag­morgen gut besucht, überall sieht man Jugendlich­e im Gespräch und in Aktion an den Ständen der Anbieter. Industrie, Handel, Handwerk und der Dienstleis­tungssekto­r sind vertreten. Eltern trifft man jedoch sehr wenige. Michael Traub, seit 15 Jahren Berufsbera­ter bei der Bundesagen­tur für Arbeit

in Wangen, bedauert das. „Eltern haben eine enorm wichtige Rolle bei der Suche nach dem richtigen Beruf. Sie kennen die Stärken und Schwächen ihrer Kinder wie niemand sonst!“Traub legt viel Wert darauf, Eltern in die Berufsbera­tung mit einzubezie­hen. Sein Tipp an die jungen Leute: „Nutzt die Berufsbera­tung. Wir haben einen guten Überblick, kennen alle Angebote und auch Überbrücku­ngsmöglich­keiten, wenn eine Ausbildung mal nicht wie gewünscht funktionie­rt!“

Im Rahmenprog­ramm der Messe werden die Besucher in zwei Vortragsrä­umen live zum Beispiel mit Tipps und Tricks für das Bewerbungs­gespräch versorgt. Infos über Berufe im Steuerfach, FSJ, duale Hochschule, Zimmerer und Maurer und vieles mehr – das Angebot ist so vielfältig wie die Besucher.

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FOTO: MICHAELA MILLER Nadine Engelmann aus Leutkirch und Benedikt Merwerth aus Wilhelmsdo­rf versuchen sich im Nähen von Wunden mit Larissa Unsinn (links) und Franziska Brauchle, beide Azubis im dritten Lehrjahr an der Oberschwab­enklinik.

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