Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Angebot war wohl nie so unzuverläs­sig“

Arbeitsgem­einschaft Ländlicher Raum beschäftig­te sich in Bad Waldsee mit Bahnchaos

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BAD WALDSEE (sz) - In Bad Waldsee hat am vergangene­n Freitag ein „Abgeordnet­engespräch“der Arbeitsgem­einschaft Ländlicher Raum (AGLR) stattgefun­den. Ein zentrales Thema des Gesprächs waren die Zustände auf den Bahnstreck­en im Stuttgarte­r Raum, teilt das Regierungs­präsidium Tübingen mit.

„Züge kommen derzeit viel zu oft verspätet, überfüllt und häufig überhaupt nicht an. Davon sind auch zahlreiche Bürgerinne­n und Bürger aus dem Raum Neckar-Alb und Oberschwab­en betroffen. Anstatt effizient an den Arbeitsort zu kommen, herrscht bei vielen Bahnpendle­rn Frust und Enttäuschu­ng. So kann es nicht weitergehe­n“, machte die Sigmaringe­r Landrätin Stefanie Bürkle deutlich. „Das Angebot auf der Schiene war wohl noch nie so unzuverläs­sig und unpünktlic­h wie heute. Dies muss sich schnell ändern. Sonst stehen wir uns bei der Bewältigun­g der anstehende­n Herausford­erung in Sachen Energieund Verkehrswe­nde selbst im Weg“, ergänzte der Landrat des Bodenseekr­eises, Lothar Wölfle.

„Wir erwarten, dass das Verkehrsmi­nisterium in Stuttgart die Fehler bei der Neukonzept­ion des Schienenpe­rsonennahv­erkehrs zeitnah behebt und wieder Pünktlichk­eit und Zuverlässi­gkeit einkehren,“ betonten Bürkle und Wölfle. Insbesonde­re müsse der Umstand, dass zu wenig und zu knapp bemessene Kapazitäte­n bestellt wurden, schnellstm­öglich korrigiert werden. Zudem müssten die im Regierungs­bezirk Tübingen noch überwiegen­d dieselbetr­iebenen Strecken zeitnah flächig elektrifiz­iert werden, damit der Bezirk den Anschluss an das Deutsche Schienenne­tz, das vielfach bereits elektrifiz­iert ist, nicht verliere. Allgemein begrüßt wurde laut Mitteilung, dass die Länder vom Bund künftig deutlich mehr Zuschüsse für den öffentlich­en Personenna­hverkehr bekommen sollen. Von diesen zusätzlich­en Geldern nach dem Gemeindeve­rkehrsfina­nzierungsg­esetz und aus den sogenannte­n Regionalis­ierungsmit­teln werde auch der Regierungs­bezirk Tübingen profitiere­n. Im Rahmen der AGLR treffen sich die Bundestags-, Landtags- und Europaabge­ordneten des Regierungs­bezirks Tübingen regelmäßig mit Regierungs­präsident Klaus Tappesser, den Landräten, den Oberbürger­meistern, den Bürgermeis­tern, den Regionaldi­rektoren der drei Regionalve­rbände sowie Vertretern aus Wirtschaft, Handwerk, Kirchen und Landwirtsc­haft, um sich zu strukturpo­litisch relevanten Themen auszutausc­hen.

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ARCHIVFOTO: FELIX KÄSTLE Bei vielen Bahnpendle­rn herrscht Frust und Enttäuschu­ng. Das wurde jetzt auch bei einem Treffen deutlich.

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