Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Neues Seehasenfest: Festzug weicht Hitze
Über die Gestaltung der Biergärten in Friedrichshafen wird derzeit noch gesprochen
FRIEDRICHSHAFEN - Das Seehasenfest-Präsidium und die Stadtverwaltung haben sich zusammengesetzt und auf die Kritik der Musikvereine aus dem Vorjahr und die Sorge um die Hitze am Festzug-Sonntag reagiert. Das Ergebnis: Es wird sich vieles ändern. Der Festzug findet ab sofort morgens um 10.30 Uhr statt.
Die wohl gravierendste Änderung am Seehasenfest wird die Verlegung des Festzuges auf den Sonntagmorgen sein. In diesem Jahr beginnt dieser Festhöhepunkt bereits um 10.30 Uhr, wie der Präsident des Seehasenfest-Präsidiums, Robert Ackermann, in der Sitzung des Ratsausschusses für Kultur und Soziales (KSA) am Mittwoch bekannt gab. Überlegungen dazu habe es schon vor 20 Jahren gegeben, wie in diversen Schriftzügen zu lesen sei. Angesichts der Hitze in den zurückliegenden Jahren habe man sich am Dienstag auf die Verschiebung jedoch endgültig geeinigt. Durch die Verlegung des Gottesdienstes auf 9.30 Uhr sei dies möglich geworden. In dem Bemühen, die Kinder vor der auch in diesem Jahr wieder zu erwartenden Hitze zu schützen, haben Dekan Bernd Herbinger und Codekan Gottfried Class als Vertreter der beiden Kirchen das Präsidium unterstützt. „Da es sich in den letzten Jahren gezeigt hat, dass auch in Zukunft mit hohen Temperaturen gerechnet werden muss, haben sich die Organisatoren nun dazu entschlossen, den Festzug auf den Vormittag zu legen“, schreibt dazu die Pressstelle der Stadtverwaltung. Durch den früheren Beginn des Festzuges werde auch das Standkonzert der Fanfarenzüge, des SeehasenSpielmannszuges und der Bürgergarde am Sonntag, bisher um 11 Uhr vor dem Graf-Zeppelin-Haus, verlegt. „Alle Freunde der Fanfarenzüge, des Spielmannszugs und der Bürgergarde
kommen dann am Freitagabend ab voraussichtlich 20 Uhr auf ihre Kosten. Der Standort bleibt der bisherige, also auf der Seeseite vor dem Graf-Zeppelin-Haus“, so die Verwaltung.
Weitere Änderungen resultieren aus den Protesten der Musikvereine, die nach dem Fest 2019 laut wurden. Erneut hätten die Blasmusiker kaum Gehör gefunden, weil Zelte zu laute
Musik in der Nachbarschaft gespielt hätten, hieß es damals. Auch die musikalische Orientierung auf möglichst laute Musik bei diesem Fest wurde kritisiert. Die Stadtverwaltung wird in Abstimmung mit dem Seehasenfest-Präsidium nach Lösungen suchen.
Das bedeutet in der Konsequenz, dass es das Rothaus-Zelt nicht mehr geben wird. Bürgermeister Dieter Stauber hatte dazu in der Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses gesagt, dass aufgrund aktueller Planungen und konzeptioneller Überlegungen der Vertrag mit der Badischen Staatsbrauerei Rothaus AG für den Festgarten am Zeppelin-Denkmal im gegenseitigen Einvernehmen vorzeitig beendet worden sei. Bei der Prüfung von Alternativen „befinden wir uns derzeit in guten Gesprächen. Wir gehen davon aus, dass wir die Verträge in den nächsten Wochen unterzeichnen können“, sagte Dieter Stauber.
Die Reaktion im Ausschuss war weitgehend positiv, schließlich hatte der Gemeinderat die Kritik der Musikvereine im vergangenen Jahr auch der Stadtverwaltung vorgetragen. Sander Frank (SPD/Linke) bedauerte zwar, dass er als eigentlicher Badener kein „vernünftiges Bier mehr“bekomme, damit aber werde er sich abfinden. Der Ausschuss hat die Veränderungen zur Kenntnis genommen und begrüßt die Änderungen, die zu einem besseren Fest führen sollen.