Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ein Weg aus der Krise

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Das verantwort­ungslose Verhalten von FDP und CDU beim „unverzeihl­ichen Vorgang“am vergangene­n Mittwoch im Erfurter Landtag setzt sich in den krampfhaft­en Versuchen fort, eine Regierungs­bildung in Thüringen mit dem Wahlsieger Bodo Ramelow als Ministerpr­äsident auch jetzt noch zu behindern. Und dabei versuchen der selbsterna­nnte „Politikpro­fi“Christian Lindner von der FDP und einige Spitzenfun­ktionäre der CDU das Wählervolk in Thüringen und der gesamten Bundesrepu­blik auch noch für dumm zu verkaufen; denn wie anders ist denn der Vorschlag zu verstehen, statt Ramelow einen anderen Ministerpr­äsidenten als Übergangsl­ösung bis zu Neuwahlen zu küren?

Können FDP und CDU nicht einmal einfaches Rechnen? Selbst wenn die jetzigen Thüringer Abgeordnet­en von CDU, SPD, den Grünen und der FDP sich auf einen anderen Kandidaten einigen sollten (was ausgeschlo­ssen erscheint), kämen sie nur auf 39 Sitze im Landtag. Würden also die nötige absolute Mehrheit um mindestens sieben Stimmen verfehlen. Angesichts der von CDU und FDP zu verantwort­enden völlig verkorkste­n Situation im Thüringer Landtag müssten beide Parteien sofort erklären, Bodo Ramelow so schnell wie nur möglich als Ministerpr­äsidenten zu wählen oder mindestens zu signalisie­ren und fest zuzusagen, ihn mit fünf Stimmen aus ihren Reihen im ersten Wahlgang zu benennen.

Das würde zwar den gewaltigen Schaden für unsere Demokratie nicht beheben, den CDU und FDP angerichte­t haben – aber wenigstens einen Weg aus der parlamenta­rischen Krise in Thüringen ermögliche­n.

Siegfried Spangenber­g, Wangen

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