Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
SC Pfullendorf stürmt zum Turniersieg
Verbandsligist schlägt den Kehlen im Finale des Wintercups – Oberzell unterliegt Wangen im Spiel um Platz drei
Christian Metz
OBERZELL - Der SC Pfullendorf hat den TWS-Wintercup in Oberzell gewonnen. Auch ein couragiert auftretender SV Kehlen konnte den Pfullendorfern bei deren 3:1-Sieg im Endspiel nicht wirklich Paroli bieten. Das Spiel um Platz drei gewann der FC Wangen mit 4:3 gegen den SV Oberzell.
Auffälligster Spieler beim SCP war Stürmer Chimampka Samuel Peter, der sowohl in der Samstagspartie gegen Oberzell als auch im Finale gegen Kehlen das 1:0 erzielte. Schnell, trickreich, abschlussstark – den Nigerianer hat Verbandsligist Pfullendorf vor der Saison in der Kreisliga A2 aufgetan. Der SVK hatte seine liebe Mühe, den 21-Jährigen zu stoppen – der platzierte Schuss von Peter in der 10. Minute ebnete dem SCP den Weg zum Turniersieg. Nach der Führung hatten die Pfullendorfer die Partie im Griff gegen einen SV Kehlen, der die Bälle keineswegs nur hinten herausschlug, sondern auch gegen den höherklassigen Gegner spielerische Lösungen suchte. Gegen das Pfullendorfer Pressing war aber kein Kraut gewachsen: In der 22. Minute konnte Dominik Blaser Pfullendorfs Peter nur durch ein Foul stoppen – Luca Gruler traf vom Punkt zum 2:0. Der SCP hatte weitere Chancen. Die Kehlener hielten gut dagegen – und als sich Pfullendorfs Innenverteidiger Sandro Caltabiano in der 60. Minute einen Schnitzer erlaubte, war Orhan Öskürci durch und schob zum 1:2 ein. Der 25- Meter-Knaller von Faruk Gül, der schon für den 1. FC Heidenheim und in der 2. Schweizer Liga für den FC Schaffhausen gespielt hat, unterstrich dann aber wieder mit dem 3:1 die Pfullendorfer Dominanz.
Den Gegentreffer hatte der Trainer des SCP schnell als einzigen Wehrmutstropfen abgehakt – mit den dominanten Auftritten seines Teams beim
Wintercup war Adnan Sijaric zufrieden: „Das ist unser Anspruch.“Auch der SV Oberzell hatte am Samstag keine Chance gegen die Pfullendorfer, die mittelfristig den Aufstieg in die Oberliga anstreben. „Pfullendorf hat noch die ein oder andere Chance ausgelassen“, meinte Kehlens Trainer
Bernd Reich, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Oberzell insgesamt aber zufrieden war. Das 4:2 gegen den FC Wangen vom Samstag war ein Achtungserfolg und „am Ende verdient“, wie Reich sagte.
Die Kehlener spielten gegen den Verbandsligisten allerdings mehr als eine Halbzeit in Überzahl. Nicht nur mit der Gelb-Roten Karte gegen Daniel Wellmann war Wangens Trainer in dieser Partie nicht einverstanden – Adrian Philipp sah sich durch mehrere Entscheidungen des Schiedsrichters benachteiligt. Unterm Strich war dem Coach aber auch klar: „Das war keine gute Leistung von uns – wir habenin zwei Spielen gegen unterklassige Teams sieben Gegentore bekommen.“
Seine beste Leistung des Wochenendes zeigte der FCW in der ersten Halbzeit des Spiels um Platz drei gegen den SV Oberzell. „Da haben wir uns eine ganze Reihe guter Möglichkeiten erarbeitet“, meine Philipp. Genutzt haben die Wangener aber nur zwei davon durch den schnellen Treffer von Yannick Huber und den verwandelten Foulelfmeter von Enes Demircan. Hinten stand Wangen nicht sicher und kassierte selbst gegen den zwei Klassen tiefer spielenden SVO drei Gegentreffer. „Die Oberzeller sind zwar nur viermal gefährlich vor unser Tor gekommen – aber davon war der Ball dreimal drin“, ärgerte sich Wangens Coach.
So konnte sich Oberzells Trainer Thomas Gadek über einen Achtungserfolg freuen. Der SVO verlor zwar beide Spiele beim eigenen Turnier, aber „wir haben kompakt dagegengehalten, als uns ein sehr starker SC Pfullendorf alles abverlangt hat. Und dass wir als Bezirksligist gegen den Verbandsligisten FC Wangen drei Tore gemacht haben, ist ein gutes Signal.“Erst hatten Sergen Leyla und Muhammed Furkan Ata im kleinen Finale noch vor der Pause den 0:2-Rückstand egalisiert, dann hatte Daniel Marin nach einem Foul an Ata per Elfmeter noch einmal ausgeglichen. Erst die feine Einzelaktion von Kapitän Okan Housein direkt nach dem 3:3 brachte Wangen auf die Siegerstraße.