Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Kultur leben

- Von Michael Borrasch

Vorneweg Lob und Dank den vielen Organisato­ren und Aktiven des ersten Ravensburg­er Lichterfes­ts! Was sie am Samstagabe­nd bei bestem Wetter mit ihren fantasievo­llen und beeindruck­end illuminier­ten Objekten über Gespinstma­rkt, Roßbach- und Markststra­ße trugen, geriet zu einem großen Glücksmome­nt für die Stadt. Die Besucherma­ssen, die das tolle Spektakel mit leuchtende­n Augen bestaunten, erlebten einen Höhepunkt im Kulturkale­nder. Ganz große Kunst für Jung und Alt!

Stan Laurel kennt sich nicht mehr aus. Wie ist er in diesen gänzlich lichtlosen Tunnel gelangt, der ihn so sehr auf sich selbst und seine Erinnerung­en zurückwirf­t? Und wer ist dieser Tommaso oder Thomas, dem er dort als Schicksals­genossen begegnet? Die Grundkonst­ellation

in Markus Orths‘ neuem Roman

„Picknick im Dunkeln“klingt verwirrend und reichlich konstruier­t. Mit zunehmende­r Dauer entwickelt sie jedoch einen Sog voller grundsätzl­icher Fragen und Lebensweis­heiten, die das Buch zu einer kurzweilig­en Lektüre werden lassen. Orths lässt mit dem großen Komiker des 20. Jahrhunder­ts und Thomas von Aquin, dem großen Philosophe­n des Hochmittel­alters, zwei völlig konträre Charaktere in der Dunkelheit zueinander finden – schwarze Löcher, Höllengefa­hr und Gedanken zum Tod inklusive. Den Lesern bietet sich mit dieser unerhörten Begegnung eine Betrachtun­g des Menschen zwischen der Kraft des Humors und der Notwendigk­eit des Denkens. Gemäß der Roman-Protagonis­ten liest sich dieses Picknick fein austariert mal auf die lockere, dann auf sehr ernste

Einen Wechsel der Perspektiv­e thematisie­rt auch der Dokumentar­film „Butenland“(ab 20. Februar,

Linse Weingarten). Der gleichnami­ge Hof unweit der Wesermündu­ng hat mit seiner Tierschutz­stiftung ein völlig neues Denken bei der Milchviehh­altung entwickelt. Das Pilotproje­kt „Kuhaltersh­eim“entstand. Hört sich spinnert an? Verfolgt aber sehr ernst und engagiert ein Konzept zugunsten von Tieren, die in unserem Land zuallerers­t als Milchliefe­ranten und Schlachtvi­eh gelten.

Jan Gerdes, ehemaliger Biobauer, und Tierschutz­aktivistin Karin Mück entwerfen auf ihrem Hof ein radikales Gegenmodel­l zur Nutztierha­ltung, bei dem die Bedürfniss­e der Tiere im Mittelpunk­t stehen. „Mit dem Kuhaltersh­eim Hof Butenland haben wir einen Ort geschaffen, an dem die Kategorien Milchkuh, Mastkalb oder auch Versuchsku­h durchbroch­en werden und den Tieren das zurückgege­ben wird, was ihr kostbarste­s Gut ist: ihr Leben und ihre Freiheit.“Filmemache­r Marc Pierschel hat die beiden und ihre Schützling­e mit der Kamera begleitet. G» borrasch@gmx.de

 ??  ?? Art. Orths, der auch Philosophi­e studierte, schuf ein kurzweilig­es Kammerspie­l, in dem er den Denker des 13. Jahrhunder­ts auf die moderne (Unterhaltu­ngs-)Welt 700 Jahre später treffen lässt. Am Dienstag, 18. Februar, stellt der Autor seinen Roman bei Ravensbuch vor.
Art. Orths, der auch Philosophi­e studierte, schuf ein kurzweilig­es Kammerspie­l, in dem er den Denker des 13. Jahrhunder­ts auf die moderne (Unterhaltu­ngs-)Welt 700 Jahre später treffen lässt. Am Dienstag, 18. Februar, stellt der Autor seinen Roman bei Ravensbuch vor.
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