Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Clubs in England fordern 30 Prozent Gehaltsverzicht
LONDON (SID) - Angesichts der drohenden wirtschaftlichen Probleme durch die Corona-Krise haben sich die Fußballclubs der englischen Premier League auf Sparmaßnahmen geeinigt. Wie die Liga am Freitag mitteilte, werden die Vereine von ihren Profis eine Kombination aus Kürzungen und Stundungen des Gehalts um 30 Prozent fordern.
Diese Maßnahme sei aufgrund der „erheblichen und anhaltenden Verluste seit Beginn der Unterbrechung und zum Schutz der Arbeitsplätze“nötig, hieß es in dem Schreiben. Am Samstag soll ein erneutes Treffen zwischen Liga, Clubvertretern und der Spielergewerkschaft PFA stattfinden.
Zudem wurde beschlossen, dass die Aussetzung des Ligabetriebs wegen der Corona-Pandemie auf unbestimmte Zeit verlängert werde, bis die Rückkehr zur Normalität „sicher und angemessen“sei. Bislang hatte die englische Liga eine Pause bis zum 30. April angekündigt.
Zuletzt hatte es massive Kritik an den Profis der Premier League gegeben. Da die Spieler der reichsten Liga der Welt bislang keine Gehaltsverzichte angekündigt hatten, war auch der politische Druck gestiegen. Unter anderem Gesundheitsminister Matt Hancock hatte am Donnerstag gefordert, dass Fußballer „ihren Teil leisten“sollten.
Wie die „Times“berichtet, sollen immerhin caritative Hilfsinitiativen der Spieler in Planung sein. Demnach stehe Jordan Henderson, Kapitän des FC Liverpool, seit Tagen mit den Spielführern anderer Erstligaclubs in Kontakt, um einen Krisenfonds ins Leben zu rufen. Mit dem Geld solle das britische Gesundheitssystem unterstützt werden. Weitere Gespräche über diese Hilfsmaßnahme seien am Freitag positiv verlaufen.