Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Corona: Haustiere übertragen das Virus nicht
Laut Veterinäramt geht von Tieren keine Gefahr aus
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Von Hausund Nutztieren geht in Zeiten der Corona-Pandemie keine besondere Infektionsgefahr für Menschen aus. Das teilt das Veterinäramt des Bodenseekreises mit. Es gebe keine wissenschaftlichen Nachweise, dass SARS-CoV-2/Covid-19 durch Tiere auf Menschen übertragen werden kann, stellt die Behörde klar. Das Amt erhalte aber zunehmend Anfragen dazu und es gebe Berichte, dass in anderen Regionen vermehrt Tiere in Tierheimen abgegeben oder sogar ausgesetzt würden.
„Wir wollen im Interesse des Tierschutzes, dass es bei uns nicht soweit kommt“, wird Tierarzt Peter Kintzel vom Veterinäramt zitiert. Er verweist auf einhellige Aussagen von Fachinstitutionen wie dem Friedrich-Löffler-Institut für Tiergesundheit oder dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. „Haus- und Nutztiere sind bei der Corona-Pandemie also keine Gefahr für uns“, so Kintzel. Folglich müsse nach den derzeit verfügbaren Informationen der Umgang mit Haustieren nicht eingeschränkt werden.
Das bedeutet auch, dass weiterhin zum Beispiel Pferde in Pensionsställen
versorgt werden dürfen und müssen. Ebenso dürfen Katzen ins Freie gelassen und Hunde an der Leine spazieren geführt werden. Es gilt natürlich immer die Vorgabe, Kontakte mit Menschen möglichst zu vermeiden. So sollten Vereinbarungen getroffen werden, um etwa die Anzahl der sich gleichzeitig in Ställen und anderen Tierhaltungen aufhaltenden Personen zu reduzieren. Auch die Vermeidung von Hundegruppen (einschließlich deren Frauchen und Herrchen) gehört dazu.
Tierhalter, die unter Quarantäne stehen, müssen nicht von ihren Tieren getrennt leben. Das Veterinäramt empfiehlt aber, sich Unterstützung zum Beispiel fürs Gassigehen oder Futtereinkäufe zu organisieren. Allerdings solle beim Umgang mit Tieren aktuell besonders auf das persönliche Hygieneverhalten geachtet werden. „Häufiges Händewaschen mit Seife, sich nicht ins Gesicht zu fassen und getrennte Nahrungsaufnahme sind in diesen Zeiten ein absolutes Muss“, sagt Kintzel. Denn Tiere hätten immer schon Krankheitserreger gehabt, die für Menschen unangenehm werden können. Es sollte dieselbe Vorsicht gelten, wie bei anderen Übertragungsmöglichkeiten, rät Peter Kintzel.