Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Spezialisten für smarte Gebäude
Im Moment ist noch alles ganz neu, doch in einem Jahr sollen es 35 Studierende sein. Begonnen hat man mit 15 Studenten im letzten Herbst. Aber der neue Bachelorstudiengang Smart Building Engineering and Management, mit dem die Hochschule Albstadt-Sigmaringen ihr Angebot am Standort Sigmaringen der fortschreitenden Digitalisierung und den Anforderungen des Arbeitsmarktes in der Immobilienwirtschaft anpassen will, verspricht ein Erfolgsmodell zu werden. „Das ist deutschlandweit einmalig“, so Markus Lehmann, Studiengangleiter und Professor an der Hochschule, „und Jobs sind garantiert.“
Smart Buildings prägen die Arbeitsplätze und die Arbeitswelt der Zukunft. Diese digital vernetzten, energieeffizienten und nachhaltigen Gebäude sind ebenso engmaschig mit dem Internet verknüpft wie sie an herkömmliche Versorgungsnetze für Wasser und Elektrizität angeschlossen sind. Die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs sollen später in leitender Funktion bei der Planung, beim Bau und beim Betrieb von intelligenten Gebäuden, Liegenschaften und industriellen Anlagen mitwirken.
„In der Industrie und bei Kommunen gibt es genug Arbeitsplätze“, sagt Markus Lehmann, „große Dienstleister und Unternehmen brauchen genau diese Profis.“Sie sicherten den langfristigen Werterhalt und würden in einer digitalisierten Welt auch die Energiewende unterstützen. „Und tragen somit auch zum Klimaschutz bei“, ist sich Lehmann sicher, „weil es stets um nachhaltige und ressourcensparende Betriebskonzepte geht.“
Der Hybridstudiengang ist breit angelegt. Als Allrounder in den Bereichen Gebäude- und Informationstechnik, Energie und Wirtschaft sollen die Studenten nach sieben Semestern die Hochschule verlassen. „Der Charakter ist so ähnlich wie beim Wirtschaftsingenieur“, erzählt Lehmann, der die betriebswirtschaftlichen Fächer unterrichtet. „Die Absolventen sind keine Architekten“, sagt er, „aber Fachleute, die von Bautechnik eine Ahnung haben. Und keine Informatiker, aber Programmanwender, die gebäudespezifische Lösungen umsetzen.“Anwendungsbeispiele für den späteren Berufsalltag? „Wir wissen“, sagt Lehmann, „dass Gebäude oft schön, aber noch nicht intelligent sind. Bei Autos ist man weiter, bei Gebäuden erst am Anfang.“So optimiert modernes Workplace Management
die Flächennutzung über eine digitale Steuerung der Raumbelegung. „Büroräume können an mehrere Nutzer vergeben werden, nicht jeder braucht ein Büro täglich oder rund um die Uhr.“Mit Systemen der Gebäudeautomation könnten die Räume bedarfsgerecht beheizt, beleuchtet und verschattet werden.