Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Schulareal Ravensburg: Baustart ist für 2024 geplant
Kreistag berät über geplante Ziele und mögliche Synergie-Effekte mit der Zentralisierung des Landratsamts
KREIS RAVENSBURG - Im Rahmen der Kreistagssitzung in Wetzisreute ist die Planung für das Schulareal Ravensburg vorgestellt worden. Betroffen sind die Humpisschule, die Edith-Stein-Schule und die gewerbliche Schule. Ein möglicher Start der Baumaßnahmen ist für 2024 vorgesehen, mit einer Fertigstellung des gesamten Konzeptes wird frühestens 2035 gerechnet. Es wurden mehrere mögliche Varianten der baulichen Veränderungen vorgestellt.
Die bevorzugte Variante 2 sieht für die gewerbliche Schule eine Weiterentwicklung entlang der Gartenstraße beziehungsweise Ravensburger Straße vor. Die Edith-SteinSchule soll auf einem zusätzlichen Grundstück in Nähe des Areals neu gebaut werden. Das Gebäude der Humpis-Schule soll vollständig modernisiert werden. Zusätzlich werden optional eine Mensa und ein Mobility Hub mit Parkplätzen und Umsteigemöglichkeiten geplant. Die Kosten belaufen sich auf rund 222,5 Millionen Euro.
Der geplante Neubau der EdithStein-Schule könnte bis 2028 fertig sein. Damit dürfte sich der Schulbetrieb durch die zusätzlichen Flächen normalisieren. Die Schulleitungen der Edith-Stein-Schule sowie der Humpis-Schule bevorzugen diese Variante. Es können Fördergelder beantragt werden, vor allem für die Sanierung der bestehenden Gebäude. Die Prognose der Verwaltung liegt bei 23,6 Millionen Euro.
Die Kreistagsmitglieder Roland Zintl (Grüne) und Josef Forderer (CDU) lobten die Vorarbeiten der Verwaltung. Auch die Verhandlungen mit dem Regierungspräsidium um Fördergelder seien gut geführt worden. Wichtig war den Fraktionen, dass Synergieeffekte genutzt werden, die sich aus der ebenfalls geplanten Zentralisierung des Landratsamtes ergeben könnten. Angedacht ist zum Beispiel eine gemeinsame Nutzung der Mensa und des Mobility Hub, geht aus den Planungsunterlagen hervor.
Roland Dieterich (FDP) sah Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit der Stadt und damit eine Verringerung des Flächenverbrauchs als wichtig an. Max Scharpf (ÖDP) warf ein, das sogenannte Mobility Hub sei schlicht ein Parkhaus und „Geld wird verbrannt“, weil andere Schulen vorzeitig geräumt wurden, zum Beispiel in Aulendorf. Daraus ergebe sich das aktuelle Platzproblem. „Jetzt müssen alle nach Ravensburg fahren“, bemängelte er.
Dem widersprach Kreisdezernent Franz Baur. Der Bedarf an Modernisierung komme aus Ravensburg, der Zustand der Schulen könne fast als unter Denkmalschutz stehend bezeichnet werden. Darüber hinaus, so Kreisdezernent Baur, ergeben sich in Ravensburg durch die schon vorhandenen Schulen mehr Synergien.