Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
B-32-Brücke erst Ende Mai wieder befahrbar
Leichte Verzögerung – Als Umleitung genutzter Radweg wird erneuert
Leslie Franke und Herdolor Lorenz in Münchner und Hamburger Kliniken über das deutsche Gesundheitssystem drehten, ist atemberaubend, skandalös und, ja, häufig menschenverachtend.
Da wartete eine Mutter mit ihrem Kleinkind ein Jahr auf eine Organspende, denn, erklärt der Leiter der Münchner Kinderklinik, „es lohnt sich nicht. Mit schwerst kranken Kleinkindern ist sehr schwer Profit zu machen.“„Wir sind unter Druck, jedes Jahr mehr Profit zu machen“, ergänzt seine Kollegin.
Um Verluste zu reduzieren, wurden 20 bis 30 Betten geschlossen. Manchmal pro Jahr. Krankenhäuser werden zunehmend als Unternehmen betrachtet – von der Politik, den Kassen, wenn sie dann mal privatisiert sind, vom Management, von Aktionären. Der Hauptgrund seit 2003: die Fallpauschalen. Jede Operation, jede Krankheit, jede Leistung (Massagen, Verbände, Therapien) bekam einen Preis.
Was, wie es Pfleger, Schwestern und Ärzte beschreiben, bedeutet, dass sie sich nicht mehr auf die individuellen Bedürfnisse, das Alter, die Psyche eines Patienten einlassen können. Um Gewinne zu generieren, wird Personal eingespart, das nun „fließbandmäßig so schnell wie möglich“für miserable Gehälter durch die Abteilungen rast.
Die Bilder, die Offenheit ihrer Interviewpartner, die Franke, Lorenz und dem Kameramann unter diesen Bedingungen gelingen, sind verblüffend. Die Fallpauschalen an einem Beispiel: für Gips, Röntgen, MRT gibt es 30 Euro. „Wir bräuchten 130 Euro“, sagt ein kommunaler Chefarzt. Privatkliniken machen
Gewinne, weil sie keine Notfälle mehr behandeln, was ja hieße 24-Stunden-Schichten; und sie sich spezialisieren auf Leistungen, die sie durchrationalisieren und mit einfachen Mitteln so strukturieren, dass sie Gewinn machen.
Was Patienten über ihre Erfahrungen berichten, die sie in der privaten Asklepios-Klinik in Hamburg machten, bestätigt das Fazit eines Klinikchefs: „Es geht nicht mehr um den Bedarf der Bevölkerung, es geht um den Gewinn, den eine Klinik generieren kann aus ihren Patienten“.
Oder, wie es die BetriebsratsVorsitzende der Münchner Kliniken sieht: Öffentliche und kommunale Kliniken werden in Verluste und in die Konkurrenz getrieben, mit dem Ziel sie zu schließen oder zu privatisieren.
Wulf Dietrich vom Verein der demokratischen Ärztinnen und Ärzte sagt: „Heute kann jeder eine Klinik aufmachen, wo er möchte. Sie greifen sich die guten Risiken heraus und Patienten, die sich gut abrechnen lassen.“Doch Dieter Reiter, Münchner SPD-OB, will nicht, dass sich ein Ring privater Kliniken um die Stadt zieht, er will die kommunalen Krankenhäuser erhalten, die für alle da sind, weil sie auch von den Steuergeldern aller finanziert würden, und kommt mit geradezu grotesken EU-Regulierungen in Konflikt.
Was einen, wie so oft in diesem exzellenten Film, in Wut geraten lässt. Die 82-minütige Produktion ist der von vielen Individuen und sozialen Organisationen finanziert wurde. Als DVD im Netz zu kaufen.
RAVENSBURG (sz) - Die B-32-Brücke in Ravensburg wird nicht wie geplant Mitte Mai, sondern erst Ende Mai wieder befahrbar sein. Das teilte das Regierungspräsidium Tübingen mit. Seit 20. Januar ist die wichtige Verkehrsader im Ravensburger Norden gesperrt. Die Brücke wurde leicht angehoben, damit für die Elektrifizierung der darunter verlaufenden Bahnstrecke genügend Platz zur Verfügung steht. Außerdem wurde sie saniert und der Fahrbahnbelag erneuert. Der Verkehr wurde großräumig umgeleitet. Busse nutzten einen Radweg – der soll danach erneuert werden.
„Voraussichtlich ab Ende Mai 2020 ist der derzeit gesperrte Abschnitt wieder voll für den Verkehr befahrbar“, teilte das Regierungspräsidium mit. Danach werden noch bis etwa Ende Juni 2020 restliche Arbeiten wie zum Beispiel der Einbau sogenannter Böschungstreppen erledigt. Dies erfolge mit Tagesbaustellen, gegebenenfalls mit Einengung von Fahrstreifen, so das Regierungspräsidium.
Der Linien- und Schulbusverkehr wird derzeit über den Wirtschaftsund Radweg zwischen Bierkeller und Brielhäusle geleitet. Infolge dieses Verkehrs wird dieser Weg nach Freigabe der Brücke erneuert, heißt es in der Pressemitteilung. „Es ist vorgesehen, diese Arbeiten ebenfalls bis Ende Juni 2020 abzuschließen.“
Der Radverkehr werde bis zum Bauende zwischen Berg und der Brühlstraße über einen Fußgängerund Radweg östlich der B 30 via Ummenwinkel geführt.
Mit der Brückensanierung und dem Einbau von leichterem Material sollen weitere Setzungen der Brücke vermieden werden. Auch an den Anschlussstellen wurde der Fahrbahnbelag erneuert.
Informationen zu den Sperrungen und Umleitungen können jeweils aktuell im täglich aktualisierten Baustelleninformationssystem (BIS) des Landes Baden-Württemberg unter www.Verkehrsinfo -BW.de/Baustellen abgerufen werden.
Das Spielfeld war vor Spielbeginn von einer WildschweinRotte umgepflügt worden. Die Spieler der Heimmannschaft legten los wie die Stiere. Die Gäste aus Ravensburg wirkten wie Mäuschen. Dabei hatte alles so gut begonnen.
Der Trainer hatte ein gemeinsames Frühstück angeordnet. Der harmonischen Veranstaltung folgte eine frühe Anreise sowie eine erbauende Kabinenpredigt. Dem temperamentvollsten FV-Mittelstürmer aller Zeiten, der mehr Rote Karten als Tore sammelte, war ans Herz gelegt worden, sich auf Torjagd zu beschränken und Abstand zu Gegenspielern zu halten. Nach wenigen Minuten sah er Rot. Der FV-Trainer erbleichte. Betreuer und Auswechselspieler des FV zeigten auf der Bank eine Körpersprache, die auf Gedanken an eine vorzeitige Flucht aus dem Stadion hindeutete. Hinter der Bank stehende Ultra- Rentner feixten und sangen Spottlieder auf den Ex-Oberligisten aus Ravensburg.
In der Halbzeit herrschte Schockstarre in der FV-Kabine. Die zweite Halbzeit fand ausschließlich in der FV-Hälfte statt. Nach dem Spiel zettelte der FV-Mittelstürmer auf dem Weg zur Kabine eine körperliche Auseinandersetzung mit mehreren Gegenspielern an.
Stadtrat Eugen Bucher fuchtelte mit dem Regenschirm und sicherte den Rückzug nach der Niederlage seines FV in Mengen. „Schreib’ einen gnädigen Bericht!“, bat er den Berichterstatter im Auto auf der Rückfahrt. Auf dem Rücksitz weinte der FV-Mittelstürmer. Er war eigentlich sehr sensibel.