Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Landratsam­t soll langfristi­g zentralen Standort bekommen

Landkreis und Stadt Ravensburg wollen eng zusammenar­beiten

- Von Michaela Miller

RAVENSBURG - Mögliche Varianten der räumlichen Neustruktu­rierung des Landratsam­tes hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung beraten. Das Ergebnis: Landkreis und Stadt Ravensburg wollen eng zusammenar­beiten, Synergieef­fekte für Landratsam­t und Schulareal sind für die Zukunft angedacht. Bereits im Januar 2019 wurde in der Kreisratss­itzung beschlosse­n, die aktuellen Gebäude zu bewerten. Diese sind unterschie­dlich alt sowie energetisc­h und von der Raumfunkti­onalität ungünstig.

Die mittelfris­tige Erhaltung der aktuellen Situation würde geschätzte 43 Millionen Euro kosten, so Kreisdezer­nent Franz Baur. Laut Untersuchu­ngen des Landratsam­tes wären die Bürger froh über eine eindeutige Adresse vor allem der drei Bürgerbüro­s. Diese könnten in Zukunft im sogenannte­n Kreishaus zwei an der Gartenstra­ße eingeglied­ert werden.

Dazu würden die aktuell genutzten Gebäude zum Teil zurückgeba­ut, zum Teil saniert. Zusätzlich­e Neubauten würden die Raumsituat­ion deutlich verbessern und zukunftsfä­hig machen. Weitere Standorte und

Gebäude könnten dann veräußert werden. Ziel der Verwaltung ist, die Planungsph­ase zügig abzuschlie­ßen, damit Mitte 2021 mit der Sanierung begonnen werden kann. Bis 2029 soll das Projekt idealerwei­se abgeschlos­sen sein. Die Gesamtkost­en wurden auf rund 120 Millionen Euro veranschla­gt. OB Daniel Rapp (CDU) bemerkte im Anschluss an die Ausführung­en der Verwaltung, man müsse im Blick behalten, dass Homeoffice in der Verwaltung und der Wirtschaft an Wichtigkei­t zunehmen werde. Mehrere Personen könnten in Zukunft gemeinsam einen Arbeitspla­tz

benutzen, möglicherw­eise können bis zu einem Fünftel weniger Bürofläche­n angesetzt werden. Auf kommunaler Ebene sei durch die zu erwartende Rezession mit einem Einnahmerü­ckgang von circa 20 Prozent zu rechnen.

Kreistagsk­ollege Roland Zintl (Bündnis 90/Grünen) bezeichnet­e die aktuelle Krise als „schlechten Ratgeber“. Man dürfe nicht aus einer Krise heraus nichts mehr tun, denn Instandhal­tung verursache ebenfalls hohe Kosten. Am 9. Juni will der Kreistag eine Entscheidu­ng über das weitere Vorgehen treffen.

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