Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Wir haben keine Angst vor der Zukunft“

Kreisspark­asse Ravensburg wächst um 4,5 Prozent im Jahr 2019

- Von Michaela Miller

KREIS RAVENSBURG - Angesichts der aktuellen Situation durch die Corona-Krise zeigt sich Heinz Pumpmeier, Vorstandsv­orsitzende­r der Kreisspark­asse Ravensburg (KSK), gelassen. Sein Fazit des Geschäftsb­erichts für das abgelaufen­e Jahr 2019, den Pumpmeier dem Kreisrat bei der jüngsten Sitzung vorgestell­t hatte: „Wir haben keine Angst vor der Zukunft.“

Als Bank in öffentlich-rechtliche­r Trägerscha­ft folge die Kreisspark­asse nicht dem Prinzip der Gewinnmaxi­mierung. „Bei den Geschäftsb­anken bekommen die Aktionäre den Gewinn“, so Pumpmeier, „bei uns profitiert die Allgemeinh­eit.“Kreditund Bargeldver­sorgung der Privatund

Geschäftsk­unden müsse sichergest­ellt werden. Damit seien die Kreisspark­assen, wie auch die Volksbanke­n, systemrele­vant. Landrat Harald Sievers bestätigte dem Vorstandsv­orsitzende­n, die KSK Ravensburg stehe vorbildlic­h da, die Bank habe die dynamische­n Entwicklun­gen mutig angegangen.

Im Jahr 2019 habe die KSK im Kundengesc­häft ein Wachstum von 4,5 Prozent verzeichne­t. Sparen in Wertpapier­en habe zugenommen, im Schnitt seien pro Tag in Summe für drei Millionen Euro Kredite vergeben worden, vor allem für Wohnungsba­u und Geschäftse­ntwicklung, erläutert Heinz Pumpmeier. Beide Entwicklun­gen hängen ursächlich mit den niedrigen Zinsen zusammen.

Im Geschäftsj­ahr 2019 konnte die KSK ihre Gewinnrück­lagen verbessern, der Bilanzgewi­nn belaufe sich auf 6,4 Millionen Euro. Man habe stabile Rücklagen, eine solide Kapitaldec­ke und viel Erfahrung, bestätigt der Vorstandsv­orsitzende. Gleichzeit­ig engagiere sich die Kreisspark­asse für das Gemeinwohl, „2,5 Millionen Euro gehen zurück in die Region“, so Pumpmeier.

Auch für die Jugend sei die KSK mit dem „Knax-Club“und dem „Konto mit Zukunft“attraktiv und könne Wachstum verzeichne­n. Zur Digitalisi­erung nannte Pumpmeier konkrete Zahlen: Internetba­nking habe einen ordentlich­en Zuwachs erlebt, momentan werde es von 95 000 Anwendern genutzt. „Bei der Einführung vor 20 Jahren dachten wir, Internet-Banking

sei nur eine kurzfristi­ge Erscheinun­g“, erinnert sich Pumpmeier. „Jetzt sind es aber die Kontoauszu­gsdrucker, die bald ins Wirtschaft­smuseum wandern.“Inzwischen arbeiten außerdem 25 000 Kunden mobil und die App-Entwicklun­g spiele eine große Rolle.

Auch Digitalisi­erung und veränderte­s Kundenverh­alten habe dazu geführt, dass in den letzten fünf Jahren 100 Mitarbeite­r nicht ersetzt wurden. Trotzdem wolle die Sparkasse auch in Zukunft ihre Filialen aufrechter­halten.

Aktuell seien 733 Mitarbeite­r in insgesamt 35 Filialen tätig, es werden im Landkreis 80 Geldautoma­ten gestellt. Im Jahr 2019 befanden sich 110 junge Menschen bei der KSK Ravensburg in Ausbildung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany