Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Wir haben keine Angst vor der Zukunft“
Kreissparkasse Ravensburg wächst um 4,5 Prozent im Jahr 2019
KREIS RAVENSBURG - Angesichts der aktuellen Situation durch die Corona-Krise zeigt sich Heinz Pumpmeier, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Ravensburg (KSK), gelassen. Sein Fazit des Geschäftsberichts für das abgelaufene Jahr 2019, den Pumpmeier dem Kreisrat bei der jüngsten Sitzung vorgestellt hatte: „Wir haben keine Angst vor der Zukunft.“
Als Bank in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft folge die Kreissparkasse nicht dem Prinzip der Gewinnmaximierung. „Bei den Geschäftsbanken bekommen die Aktionäre den Gewinn“, so Pumpmeier, „bei uns profitiert die Allgemeinheit.“Kreditund Bargeldversorgung der Privatund
Geschäftskunden müsse sichergestellt werden. Damit seien die Kreissparkassen, wie auch die Volksbanken, systemrelevant. Landrat Harald Sievers bestätigte dem Vorstandsvorsitzenden, die KSK Ravensburg stehe vorbildlich da, die Bank habe die dynamischen Entwicklungen mutig angegangen.
Im Jahr 2019 habe die KSK im Kundengeschäft ein Wachstum von 4,5 Prozent verzeichnet. Sparen in Wertpapieren habe zugenommen, im Schnitt seien pro Tag in Summe für drei Millionen Euro Kredite vergeben worden, vor allem für Wohnungsbau und Geschäftsentwicklung, erläutert Heinz Pumpmeier. Beide Entwicklungen hängen ursächlich mit den niedrigen Zinsen zusammen.
Im Geschäftsjahr 2019 konnte die KSK ihre Gewinnrücklagen verbessern, der Bilanzgewinn belaufe sich auf 6,4 Millionen Euro. Man habe stabile Rücklagen, eine solide Kapitaldecke und viel Erfahrung, bestätigt der Vorstandsvorsitzende. Gleichzeitig engagiere sich die Kreissparkasse für das Gemeinwohl, „2,5 Millionen Euro gehen zurück in die Region“, so Pumpmeier.
Auch für die Jugend sei die KSK mit dem „Knax-Club“und dem „Konto mit Zukunft“attraktiv und könne Wachstum verzeichnen. Zur Digitalisierung nannte Pumpmeier konkrete Zahlen: Internetbanking habe einen ordentlichen Zuwachs erlebt, momentan werde es von 95 000 Anwendern genutzt. „Bei der Einführung vor 20 Jahren dachten wir, Internet-Banking
sei nur eine kurzfristige Erscheinung“, erinnert sich Pumpmeier. „Jetzt sind es aber die Kontoauszugsdrucker, die bald ins Wirtschaftsmuseum wandern.“Inzwischen arbeiten außerdem 25 000 Kunden mobil und die App-Entwicklung spiele eine große Rolle.
Auch Digitalisierung und verändertes Kundenverhalten habe dazu geführt, dass in den letzten fünf Jahren 100 Mitarbeiter nicht ersetzt wurden. Trotzdem wolle die Sparkasse auch in Zukunft ihre Filialen aufrechterhalten.
Aktuell seien 733 Mitarbeiter in insgesamt 35 Filialen tätig, es werden im Landkreis 80 Geldautomaten gestellt. Im Jahr 2019 befanden sich 110 junge Menschen bei der KSK Ravensburg in Ausbildung.