Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ermittlungen gegen Vegan-Koch Attila Hildmann
BERLIN (epd/dpa) - Gegen den Kochbuchautor und Verschwörungsideologen Attila Hildmann wird wegen Volksverhetzung ermittelt. Wegen Vorgängen bei einer Versammlung in Berlin am vergangenen Samstag sei von Amts wegen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung und der Verharmlosung des Holocaust eingeleitet worden, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Berlin. Das Ermittlungsverfahren laufe gegen den Anmelder der Versammlung.
Auch die Staatsanwaltschaft im brandenburgischen Cottbus ermittelt wegen Volksverhetzung gegen Hildmann. Bei der für Internetkriminalität zuständigen Schwerpunktstaatsanwaltschaft liege inzwischen eine
Vielzahl von Anzeigen und Hinweisen vor, sagte ein Sprecher in
Cottbus. Die brandenburgischen Strafverfolgungsbehörden sind in diesem Fall für Ermittlungen im Bereich Internetkriminalität zuständig, weil Hildmann seinen Wohnsitz dort hat.
Teil des Verfahrens wegen des Verdachts der Volksverhetzung sei auch eine mutmaßliche Bedrohung des Grünen-Politikers Volker Beck. Beck hatte Anzeige gegen Hildmann erstattet. Zugleich erhob er Vorwürfe gegen die zuständigen Behörden. Die Versammlungsbehörde in Berlin hätte eine Auflage erteilen müssen, dass keine Mordfantasien und Bedrohungen geäußert werden dürfen, sagte er der Zeitung „Die Welt“.
Hildmann erreicht etwa über einen digitalen Kurznachrichtendienst Tausende Menschen. Seit mehreren Monaten tritt er dort sowie mit Kundgebungen und Autokorsos in Berlin als Gegner der Corona-Maßnahmen der Bundesregierung in Erscheinung.