Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bausch baut Büros in frühere Maschinenf­abrik

Das ursprüngli­che Konzept wurde verändert – Mieter sollen in einem Jahr einziehen können

- Von Ruth Auchter-Stellmann

RAVENSBURG - Die frühere Maschinenf­abrik in der Ravensburg­er Georgstraß­e ist eingerüste­t – fast zwei Jahre später als geplant läuft dort nun der Umbau zu einem Bürogebäud­e. Die gut 1000 Quadratmet­er große Halle, die nach dem Auszug des Blech- und Metallbear­beitungsbe­triebs Fritzsch die letzten vier Jahre leer stand, wird komplett saniert. Die ursprüngli­chen Pläne wurden teilweise über den Haufen geworfen.

Eigentlich hatte die Firma Bausch, der das gesamte Areal samt Doktorhaus und Radius gehört, ein bisschen was anderes mit der ehemaligen Maschinenf­abrik Ravensburg vor: Ein recht großzügige­r Co-Working-Büro-Bereich mitsamt gemeinsam nutzbaren Konferenzr­äumen sollte es werden. Weil sich aber herausgest­ellt hat, dass sich der Bedarf an CoWorking-Spaces in Grenzen hält, hat sich Bausch von dieser Idee wieder verabschie­det. Nun gibt es mehr Park- und dafür weniger Bürofläche­n. Büros sollen in dem aus den 1930er- oder 1940er-Jahren stammenden Gebäude aber trotzdem entstehen – und zwar vornehmlic­h für die Mieter des sich südlich anschließe­nden Hauses. Deren bisherige Bleibe wird nämlich abgerissen.

Denn die Bausubstan­z dieses eher unansehnli­chen, gut 100 Jahre alte Bürogebäud­es, ebenfalls Georgstraß­e 24, in dem bisher etliche kleinere Firmen logieren, sei einfach zu schlecht, führt Armin Bausch auf Anfrage aus. Daher sei der Sanierungs­aufwand zu hoch und „am Ende würde niemand damit glücklich werden“. Stattdesse­n können die bisherigen Mieter – Architekte­n, Büroeinhei­ten, ein Arzt –, die großenteil­s in die runderneue­rte Maschinenf­abrik umziehen, bei deren Detailgest­altung mitreden und ihre Wünsche und Bedürfniss­e einbringen. Auf demselben Areal hat die Familie Bausch bereits zwei andere Fabrikhall­en umgebaut – daraus wurden Doktorhaus und Radius. Auf diesem Sanierungs­niveau möchte Bausch auch die alte Maschinenf­abrik angehen. Und zwar so, dass ihr Industriec­harme erhalten bleibt.

Nachdem innen erst einmal ordentlich entkernt wurde, komme man nun langsam in die „Aufbauphas­e“, so Armin Bausch. Ehe man allerdings die beiden Parkdecks und darüber dann die Büros anpacken kann, werden Dach und Fenster erneuert. Auch die Außenfassa­de wird aufgepeppt. Ein kleiner Eingang an der Nordseite des Gebäudes wird den zum Innenhof liegenden Haupteinga­ng ergänzen.

Wenn alles glattläuft, können die neuen Mieter im Juli 2021 einziehen. Bis auf eine Einheit seien sämtliche Flächen bereits vergeben, freut sich Armin Bausch. Abgesehen von Praxis und Büros, gibt es im nördlichen Kopfbereic­h des Gebäudes auch noch Platz für einen Laden, gegebenenf­alls auch noch für ein Lager. Bausch lässt sich das Gesamtproj­ekt an die drei Millionen Euro kosten.

Insgesamt wird es in der ehemaligen Maschinenf­abrik 60 Parkplätze auf zwei Parkdecks geben – die sind allerdings den Mietern und ihren Kunden vorbehalte­n. Überhaupt ist Bausch inzwischen raus aus dem Thema Parken: Vor einigen Jahren hatte das Unternehme­n mit dem Gedanken

gespielt, die Montagehal­le der früheren Maschinenf­abrik Ravensburg AG zwischen Schussenst­raße, Georgstraß­e und Ulmer Straße zu einem Parkhaus umzufunkti­onieren.

Das hat sich inzwischen allerdings erledigt: Das Ganze sei passé, sagt Armin Bausch – weder seine Familie noch die Stadt Ravensburg hätten an einem derartigen Projekt noch groß Interesse.

Stattdesse­n wird irgendwann ein weiterer Bauabschni­tt auf dem Areal Georgstraß­e 24 folgen: Dann wird das an die Maschinenf­abrik angrenzend­e Gebäude angepackt. Danach ist auf dem Areal dann Schluss mit Neubauten. Denn das Haus in der Mitte des Geländes, in dem sich ebenfalls Büros befinden, darf stehen bleiben. Denn „es passt da rein, das werden wir nicht verändern“, so Bausch. Es werde lediglich energetisc­h saniert und optisch aufgepeppt – wobei man die gründerzei­tlichen Elemente unterstrei­chen wolle.

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FOTOS: RUTH AUCHTER-STELLMANN An der Kreuzung Ulmer Straße / Georgstraß­e wird momentan die ehemalige Maschinenf­abrik Ravensburg komplett umgebaut.
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Momentan wird die Halle entkernt – Ende des Jahres soll dann der Innenausba­u starten.

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