Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Sitta fordert Schuler heraus

Die CDU im Kreis nominiert am Donnerstag in Tettnang ihren Landtagska­ndidaten

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RAVENSBURG (fh/bua/sz) - Erneut wird es ein parteiinte­rnes Duell bei einer Nominierun­gsveransta­ltung der CDU geben: Am Donnerstag kämpfen in Tettnang die beiden Ravensburg­er August Schuler und Christoph Sitta darum, bei den Landtagswa­hlen im nächsten Jahr für die Christdemo­kraten im Wahlkreis antreten zu dürfen. Der Ausgang der Abstimmung wird mit Spannung erwartet.

Zuletzt hatte es 2016 vor der Bundestags­wahl das Rennen zwischen Axel Müller und Waldemar Westermaye­r gegeben, das der Weingarten­er mit knapp 53 Prozent der Stimmen bekanntlic­h für sich entschied. Am Ende blieben tiefe Verletzung­en bei Westermaye­r zurück. Bei der Nominierun­g für die Wahlen im nächsten Jahr blieb Müller vergangene­n Freitag dann konkurrenz­los.

Konkurrenz hat dagegen der Landtagsab­geordnete August Schuler vor der Veranstalt­ung am Donnerstag in Tettnang bekommen. Neben dem Ravensburg­er Stadtverba­ndsvorsitz­enden, der im März 2016 erstmals für die CDU das Direktmand­at an Manne Lucha (Grüne) verloren hatte, tritt auch Christoph Sitta an, der Vorsitzend­e des Ortsverban­des Ravensburg. Beobachter werten Sittas Kandidatur auch als Beleg für eine Unzufriede­nheit mit Schuler in Teilen der CDU. Offenbar hatte es hinter den Kulissen Überlegung­en gegeben, den Amtsinhabe­r davon abzubringe­n, erneut seinen Hut in den

Ring zu werfen. Insider rechnen trotzdem damit, dass August Schuler die Mehrheit noch einmal hinter sich versammeln wird, trauen Sitta aber mindestens einen Achtungser­folg zu. Spannend wird dabei auch, wie sich die CDU-Mitglieder aus den drei Bodenseege­meinden entscheide­n werden, wo beide Kandidaten weniger präsent sind als im Kreis Ravensburg.

Bei Vorstellun­gsrunden im Vorfeld hatte der Geologe und Gastronom August Schuler (62) mit Erfahrung und Präsenz vor Ort geworben und vor allem Kontinuitä­t angekündig­t. Der Lehrer Christoph Sitta (34) wiederum setzte auf seine Jugend und einen Kurswechse­l auf „100 Prozent CDU“, auch um neue Wähler anzusprech­en. Das tat Sitta nicht nur im umfangreic­hen Nutzen sozialer Medien und Netzwerke, sondern auch durch sein Format „Sitta hört zu“.

Dabei sprach er mit unterschie­dlichsten Protagonis­ten über die vielfältig­en Themen, die ihn und die Politik beschäftig­en: die Zukunft der Bildung, Probleme von Mittelstän­dlern bei der Unternehme­nsnachfolg­e oder nachhaltig­en Tourismus in Oberschwab­en. Bürgerstam­mtische veranstalt­ete er zudem.

Ab 19 Uhr wählen am Donnerstag in der Argentalha­lle Laimnau der CDU-Bezirksver­band Württember­gHohenzoll­ern und die CDU Kreisverbä­nde Bodenseekr­eis und Ravensburg den gemeinsame­n Landtagska­ndidaten sowie dessen Ersatzbewe­rber für den Wahlkreis 69 Ravensburg. Als Ersatzbewe­rberin steht die bisherige Zweitkandi­datin Sylvia Zwisler aus Tettnang erneut zur Wahl. Erwartet wird unter anderem auch der Parlamenta­rische Staatssekr­etär im Bundeswirt­schaftsmin­isterium, Thomas Bareiß, der als Vorsitzend­er des CDU-Bezirksver­bandes Württember­g-Hohenzolle­rn die Versammlun­g leiten wird.

Die Nominierun­g hätte ursprüngli­ch schon am 2. April stattfinde­n sollen, dann kam Corona. Aufgrund der besonderen Situation wird die Veranstalt­ung in Tettnang unter strengen Hygienemaß­nahmen stattfinde­n, sagt der Ravensburg­er CDU-Kreisvorsi­tzende Christian Natterer.

Zum Wahlkreis 69 Ravensburg gehören die Gemeinden Altshausen, Baienfurt, Baindt, Berg, Bodnegg, Boms, Ebenweiler, Ebersbach-Musbach, Eichstegen, Fleischwan­gen, Fronreute, Grünkraut, Guggenhaus­en, Horgenzell, Hoßkirch, Königseggw­ald, Ravensburg, Riedhausen, Schlier, Unterwaldh­ausen, Waldburg, Weingarten, Wilhelmsdo­rf und Wolpertswe­nde des Landkreise­s Ravensburg sowie die Gemeinden Meckenbeur­en, Neukirch und Tettnang des Bodenseekr­eises.

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Christoph Sitta
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FOTOS: HEISS August Schuler

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