Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Petition für den Erhalt der Schulbücherei
RAVENSBURG (sz/fh) - Die Kinder der Grundschule Weststadt haben Briefe an Ravensburgs Oberbürgermeister Daniel Rapp für den Erhalt ihrer Schulbücherei geschrieben, das teilt der Elternbeirat mit. Jetzt sind die Briefe persönlich übergeben worden. Gespart wird an der Bücherei trotzdem, wie der Gemeinderat am Montag beschlossen hat. Die Eltern hatten mit dem Kollegium gemeinsam eine Online-Petition gestartet und innerhalb zweier Tage 400 Unterschriften für den Erhalt der Schulbücherei gesammelt. Die Bücherei an der Grundschule Weststadt müsse für nachhaltige Leseförderung und gleiche Bildungschancen erhalten bleiben, so der Appell der Eltern. Der Elternbeirat,
der Förderverein, das Kollegium und die Schulleitung der Grundschule Weststadt hätten mit Entsetzen der Zeitung entnommen, dass die Außenstelle der Stadtbücherei an der Grundschule Weststadt unter die Sparmaßnahmen der Stadt fällt. „Wir fordern den Gemeinderat der Stadt Ravensburg auf, diese Entscheidung zurückzunehmen“, so der Elternbeirat. Es sei mehrfach wissenschaftlich bewiesen, dass die Lesekompetenz der Kinder deutlich besser an Schulen ist, an denen Lesen in den Schulalltag fest integriert ist. Die Bücherei sei ein fester Teil des Schullebens an der Weststadtschule. Die Kinder würden von klein auf lernen, sich in einer Bibliothek zurechtzufinden. „Diese zu schließen, würde die Qualität an der Schule deutlich reduzieren und ein negatives Zeichen in Bezug auf die Wichtigkeit von Büchern und Lesen für die Eltern- und Schülerschaft sein“, ist sich der Elternbeirat sicher. Die Qualität der Zweigstelle Weststadt könne nur mit Fachpersonal in dieser Höhe erhalten bleiben. Der Gemeinderat hat am Montag dennoch beschlossen, die Bücherei an der Grundschule Weststadt zu schließen. Allerdings sagte Oberbürgermeister Daniel Rapp: „Es gab ein Missverständnis. Die Bücher bleiben alle vor Ort, nur ohne Personal. Es muss halt künftig ein Lehrer aufschließen, wenn die Kinder Bücher wollen.“