Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Baienfurter Firma steigt ins Maskengeschäft ein
Dadurch schafft es Elektro-Mack bislang gut durch die schwierige Corona-Zeit
BAIENFURT (knf/sz) - Die Firma Elektro-Mack in Baienfurt hat im vergangenen Jahr eine Abteilung für Sondermaschinenbau gegründet. Was das Unternehmen damals noch nicht wissen konnte: Genau diese Abteilung ist jetzt in der Lage, Anlagen zur Fertigung von Atemschutzmasken zu bauen. Das hilft der Firma, durch die wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu kommen.
Die Elektro-Mack GmbH war bis in das Jahr 2017 inhabergeführt. Gegen Ende des Jahres 2017 wurde mit Peter Hugel zusätzlich zu den beiden Inhaber-Geschäftsführern Karl Mack und Thomas Mack ein weiterer Geschäftsführer bestellt mit dem Auftrag, die Unternehmensentwicklung des alteingesessenen Elektro-Dienstleisters voranzutreiben. Als wichtigen Schritt in diesem Prozess habe das Unternehmen im Jahr 2019 eine Einheit für Sondermaschinenbau
aufgebaut, sagt Peter Hugel. Dieses neue Aufgabenfeld habe zu einer zusätzlichen Auslastung in allen anderen bereits existierenden Bereichen geführt.
Die Strategie, sich auch Kompetenzen im Sondermaschinenbau anzueignen, erweist sich für die Elektro-Mack GmbH nun auch aus einem anderen Grund als wertvoll: Die Baienfurter können in Zeiten von Corona das Schwesterunternehmen Ruhlamat GmbH bei der Fertigung von Produktionsanlagen für Schutzmasken unterstützen.
Die Ruhlamat GmbH verfüge unter anderem über Entwicklungsund Fertigungskompetenzen für Anlagen zur Produktion diverser Maskentypen, erläutert Peter Hugel. Während Ruhlamat selbst Anlagen zur Produktion von sogenannten FFP-2-Masken herstellt, werden Produktionsanlagen zur Herstellung
medizinischer Gesichtsmasken des Typ I in ihrem Auftrag von Elektro-Mack produziert. Dies sorge für eine sinnvolle Lastverteilung, „sodass die Unternehmen der Mack Group bisher einigermaßen unbeschadet durch die aktuelle Krise gesteuert werden konnten“, sagt Hugel.
„Mit den bei Elektro-Mack aktuell in Fertigung befindlichen Produktionsanlagen können je Maschine bis zu 100 000 Atemschutzmasken täglich hergestellt werden, womit ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie geleistet werden kann“, sagt der Geschäftsführer.
Die Elektro-Mack GmbH wurde 1974 von dem Elektromeister Karl Mack in Baindt gegründet. Sie begann mit Installationsleistungen und erweiterte nach und nach um die Bereiche Schaltschrankbau, Elektrokonstruktionen sowie die Erstellung von Software für Roboterund Steuerungsanlagen. Zum Kundenstamm gehören sowohl lokale Maschinenbauer als auch weltweit tätige Anlagenbauer, wie das Unternehmen mitteilt.
Zu Beginn der 1990er-Jahre baute Karl Mack die Ruhlamat GmbH in Marksuhl sowie die SMR Sondermaschinen GmbH in Wutha-Farnroda auf und integrierte sie gemeinsam mit der Elektro-Mack GmbH in die Mack Group. Die Mack Group hat außer in Deutschland auch Standorte in China und in Indien und beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit etwa 1000 Mitarbeiter. Seit 2004 ist neben dem Gründer Karl Mack auch dessen Sohn Thomas Mack Geschäftsführer aller Unternehmen der Mack Group.