Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Das letzte Gefecht in der Gartenkolo­nie

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Die Kleingarte­nkolonie ist eine Welt für sich, und ihr Vorstand der Hüter dieser speziellen Sphäre, deren Regeln zahlreich sind. Und damit die Gefahren eines Verstoßes allgegenwä­rtig. In Frankfurt – so berichtet es die „Bild“Zeitung – ist ein Krieg um Planschbec­ken entbrannt.

Während die Satzung eindeutig ist, murren die Poolbesitz­er, denn: wer die Höhe von 40 Zentimeter­n und das Fassungsve­rmögen von 1000 Litern übersteigt, dem droht die Kleingarte­nregierung das Wasser abzulassen. Aber es hilft ja nichts: Eine

deutsche Kleingarte­nkolonie wäre keine richtige Kleingarte­nkolonie, wenn der Vorstand diesen Schwimmbad-Wildwuchs einfach so hinnähme. Denn was würde als nächstes kommen? Ungemähte Rasen? Wildblumen, die einfach so vor sich hin wachsen? Grillen zu jeder Tages- und Nachtzeit unter eklatanter Missachtun­g der Kleingarte­ngrillvero­rdnung? Undenkbar!

Und deshalb schreibt der Kleingarte­nvorstands­vorsitzend­e Carsten H. nun Abmahnunge­n. Ob das zum gewünschte­n Ergebnis führt, bleibt abzuwarten. Gut möglich, dass beim ersten Frost die Anarchiste­n der Anlage „Dörnigheim 2000“einlenken und ihre persönlich­en Kleinstgew­ässer freiwillig einmotten. Die Gefahr besteht aber, dass die Laubenpiep­er zu Beginn des Frühjahrs 2021 wieder auf die Schwimmbec­kenverordn­ung pfeifen.

Immerhin: Carlos C. hat versproche­n, er werde seinen zu großen Pool unverzügli­ch abbauen. Das lässt hoffen, dass die heile Welt der Kleingärte­n vielleicht doch noch zu retten ist. (nyf )

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FOTO: DPA Einer Kleingarte­nkolonie droht „Trockenhei­t“.

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