Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Tourismusv­erband will bei Krisenhilf­en nachbesser­n lassen

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BERLIN (dpa) - Die Tourismusb­ranche in Deutschlan­d begrüßt Vorschläge für längere staatliche Unterstütz­ung, fordert aber Nachbesser­ungen im Detail. „Wir wünschen uns ein schlankes und einfaches Verfahren bei den Überbrücku­ngshilfen“, sagte der Geschäftsf­ührer des Deutschen Tourismusv­erbandes (DTV), Norbert Kunz, am Dienstag. „Eine reine Verlängeru­ng der Hilfen reicht nicht aus. Wir brauchen in einigen Punkten eine Überarbeit­ung.“

Angesichts der schwierige­n Lage der Reisebranc­he in der Corona-Krise hatte sich der Tourismusb­eauftragte der Bundesregi­erung, Thomas Bareiß, dafür ausgesproc­hen die Überbrücku­ngshilfen über Ende August hinaus zu verlängern. Mit den Hilfen soll vor allem kleinen und mittelstän­dischen Firmen aus Branchen wie der Reisewirts­chaft, dem Hotel- und Gaststätte­ngewerbe oder Schaustell­ern geholfen werden, die weiter erhebliche Umsatzeinb­ußen haben. Erstattet werden fixe Betriebsko­sten bis zu einem Betrag von insgesamt 150 000 Euro über drei Monate. Die Zuschüsse müssen nicht zurückgeza­hlt werden. Kunz kritisiert­e, dass Betriebe mit mehreren Standorten die Überbrücku­ngshilfe nur einmal beantragen könnten. Das treffe vor allem Hoteliers. Zudem seien Personalko­sten nur mit zehn Prozent anrechenba­r. „Das ist zu wenig“, sagte der Geschäftsf­ührer des Dachverban­des des Deutschlan­d-Tourismus. „Problemati­sch ist auch der Stichtag 29. Februar 2020 für den Personalbe­stand. Schaustell­er haben um diese Jahreszeit kaum Mitarbeite­r.“Zugleich bekräftigt­e Kunz die Forderung, auch Kleinstfir­men mit weniger als zehn Mitarbeite­rn sollten Zugang zum KfW-Schnellkre­dit haben.

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