Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Hannelore Kuhn wird Ehrenmitglied
Mitgliederversammlung des Kulturvereins Wilhelmsdorf mit Neuwahlen
- Am 30. Juni konnte der Kulturverein Wilhelmsdorf endlich seine lang erwartete Mitgliederversammlung durchführen. Unter Wahrung der gebotenen Abstandsund Hygieneregeln verteilten sich die angemeldeten Personen im Saal der Scheune zu den anstehenden Berichten und Wahlen. Nach der Begrüßung und dem obligatorischen Hinweis auf das Hygienekonzept kam gleich einer der Hauptpunkte des Abends zur Sprache: Nach 37 Jahren ging die Kassiererin des Vereins Hannelore Kuhn in den Scheune-Ruhestand. Seit der Vereinsgründung 1983 hatte sie seine Finanzen zuverlässig betreut. In den Anfangsjahren war es nicht ohne beträchtliche Kreditaufnahme gegangen, um aus einem völlig heruntergekommenen Landwirtschaftsgebäude ein bespielbares Kulturzentrum zu machen, um das Wilhelmsdorf von anderen Gemeinden beneidet wird. Heute steht der Verein dank Hannelore Kuhn schuldenfrei da und kann seine gemeinnützigen Ziele mit hinlänglicher finanzieller Freiheit verfolgen. Darüber hinaus war Frau Kuhn noch in weit mehr Bereichen für den Verein tätig. Sie hielt den Kontakt zur Presse, war zuständig für die Kartenreservierung, stand persönlich bei nahezu jeder Veranstaltung an der Kasse und half mit bei der Bewirtung, der Reinigung und Unterhaltung der Scheune. Kurz, wenn es irgendwo irgendetwas zu tun gab, war sie pünktlich zur Stelle. Der Vereinsvorsitzende Lothar Rilling-Riehmann
Hannelore Kuhn war 37 Jahre als Kassiererin tätig.
dankte Frau Kuhn für ihren jahrelangen unermüdlichen Einsatz mit einem großen Blumenstrauß und der Ehrenmitgliedschaft des Kulturvereins.
Danach ging es geschäftsmäßig in der Tagesordnung mit dem Kassenbericht weiter. Trotz des Ausfalls der Theatereinnahmen in diesem Jahr hat der Verein eine solide finanzielle
Grundlage. Das wurde von den Kassenprüfern bestätigt. Einstimmig wurde die Kassiererin von der Versammlung entlastet. Im Anschluss berichteten die Ressortleiter aus ihrer Arbeit. Dabei stand die augenblickliche Situation naturgemäß im Mittelpunkt. Die im Frühjahr abgesagte Ausstellung kann wahrscheinlich im Oktober stattfinden, das gemeinsame Theaterprojekt mit der Waldbühne muss aber wohl auf den Herbst 2021 verschoben werden. Ebenso ist es bis auf Weiteres unmöglich, den After-Work-Hock stattfinden zu lassen. Die übrigen geplanten Veranstaltungen können hoffentlich je nach Pandemiesituation mit reduzierter Zuschauerzahl durchgeführt werden, insbesondere die im Schnitt gut besuchten Kinoabende. Es wird aber kein festes Programmheft für das zweite Halbjahr in Druck gehen. Einen besonderen Hinweis verdient das Projekt „Insektensterben“des Künstlers Hans-Jürgen Kossack, das am 25. Oktober auf dem Kunstweg im Ried Vernissage haben wird.
Nach den Berichten wurde der gesamte Vorstand einstimmig von der Versammlung entlastet. Im Anschluss daran fanden die anstehenden Wahlen statt. Jährlich steht immer nur ein Teil des KulturvereinsTeams zur Wahl, um die Kontinuität der Besetzung zu gewährleisten. Lothar Rilling-Riehmann wurde in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt, ebenso die Ressortleiter Stephanie Rilling (After Work), Inge Bürgstein (Bewirtung), Wichert Kohler (Ausstellungen) und Oliver Nittka (Technik). Neu besetzt wurde die Leitung des Ressorts Musik mit Susanne Kunze und vor allem das Amt der Kassiererin mit der Wilhelmsdorfer Neubürgerin Evelyn Wocher. Es ist in heutiger Zeit ein Glücksfall, wenn sich jemand für ein verantwortungsvolles Ehrenamt zur Verfügung stellt.